Millionenverluste

Corona & Rauchverbot: Jobabbau bei Casinos Austria

Wirtschaft
23.06.2020 11:06

Bei den Casinos Austria steht das größte Restrukturierungsprogramm in der Geschichte des teilstaatlichen Unternehmens an. Das Paket namens ReFIT beinhaltet auch einen Jobabbau, wie Casinos-Sprecher Patrick Minar am Dienstag bestätigte. Standortschließungen sind nicht angedacht. Am 8. Juli gibt es zu dem Thema einen Sonderaufsichtsrat.

An dem Tag werde das Sanierungspaket aber noch nicht final beschlossen werden, heißt es aus dem Unternehmen. Dass auch Personal abgebaut werden muss, ist so gut wie fix. Minar äußerte sich nicht zur konkreten Zahl der Mitarbeiter, die gehen müssen. Nur so viel: „Es sind umfangreiche Maßnahmen, die kommen werden.“ Auch zum geplanten Einsparvolumen könne er noch nichts sagen, da noch nicht feststehe, wie sich die Corona-Krise und das Rauchverbot letztendlich auswirken werden.

Beides trifft die Casinos jedenfalls sehr hart. Wegen der Corona-Krise mussten die Spielbanken sowie die WINWIN-Automatenhallen wochenlang geschlossen halten, und nun läuft das Geschäft auch nicht so wie vor der Krise, da die ausländischen - teils viel spielenden - Gäste fehlen. Dass die Gastronomie in den zwölf österreichischen Casinos um ein Uhr schließen muss, tut ihr Übriges. Ab diesem Zeitpunkt gibt es für die Besucher nur mehr Gratis-Wasserflaschen.

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Auch ohne Corona hätten die Casinos ein Problem gehabt: wegen des Rauchverbots, das seit November 2019 in Kraft ist. 2020 wird dies also das erste Mal voll schlagend, so Minar. Momentan sei man dabei, alle Optionen zu prüfen und Pläne zu entwerfen.

60 Millionen Euro Verlust
Laut „Kurier“ droht den zwölf Inlandscasinos heuer ein Verlust von rund 60 Millionen Euro. Nur die vier Standorte Wien, Bregenz, Innsbruck und Salzburg spielen dem Bericht zufolge schwarze Zahlen ein. Seit Jahren werden die Spielbanken von den ertragreichen Lotterien, zu denen auch die einzige in Österreich legale Online-Glückspielplattform win2day gehört, sozusagen subventioniert.

Ende Mai bekamen die Casinos von den Lotterien, an denen sie 74 Prozent halten, 53 Millionen Euro Dividende - „so wie jeder andere Eigentümer auch“, betonte Minar. Dies sei kein Hilfspaket gewesen.

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Beratung kostet halbe Million Euro
Das ReFIT-Sanierungskonzept hat der Vorstand im April gestartet, mit einem Team von McKinsey. Der knapp sechswöchige Beratungsauftrag kostet das Unternehmen laut Zeitung eine halbe Million Euro.

Der Casinos-Austria-Konzern beschäftigt rund 3400 Mitarbeiter im In- und Ausland, davon etwa 1700 in der Casinos Austria AG, also in den zwölf Spielbanken und im Headquarter in Wien.

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