Mehr als die Hälfte der 360 Schildkrötenarten ist vom Aussterben bedroht. Ein Handelsverbot für Wildfänge könnte zum Schutz der Tiere beitragen: „Jedes Jahr werden weltweit Hunderttausende von Schildkröten für den Wildtierhandel gesammelt, vor allem um sie als Heimtiere zu halten oder - insbesondere in Ostasien - zu essen.“
Ein Handelsverbot für Wildfänge könnte erheblich zum Schutz der Tiere beitragen, berichten 51 Experten aus aller Welt in einer im Fachjournal „Current Biology“ veröffentlichten Studie.
Handel muss unterbunden werden
„Viele Schildkrötenarten leben sehr lange und legen nur wenige Eier. Das bedeutet, dass gerade solche Arten durch das Abfangen von geschlechtsreifen Weibchen in kürzester Zeit ausgerottet werden können“, erklärte der Dresdner Senckenberg-Forscher Uwe Fritz.
Video: Hunderte Nachkommen gezeugt - Schildkröte darf in Pension:
Wenn der Handel - der auch mit anderen Tierarten blüht - nicht verboten oder eingeschränkt werde, verliere man in den nächsten Jahren zahlreiche Schildkrötenarten unwiederbringlich.
Schnelles Handeln erforderlich
Fritz hat gemeinsam mit 50 internationalen Schildkröten-Fachleuten die globale Überblicksstudie zum Gefährdungsstatus aller Schildkrötenarten verfasst. Demnach sind sie weltweit eine der am stärksten bedrohten Tiergruppen überhaupt. Nach Meinung der Wissenschafter könnten bei bestimmten Arten Zuchtprogramme mit anschließender Auswilderung helfen. Man müsse auf jeden Fall schnell handeln, bevor es zu spät ist, betonte Fritz.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.