Das Ethikkomitee der Österreichischen Bundesliga gab am Dienstag bekannt ein Verfahren gegen Rapid Wien einzuleiten. Der Grund: Ein von Rapid-Fans angebrachter Banner mit einer widerlichen sexistischen Botschaft. Brisantes Detail am Rande: Alle fünf Mitglieder des Komitees sind Männer.
Die Aussendung des Ethikkomitees im Wortlaut:
Die Österreichische Fußball-Bundesliga distanziert sich in aller Deutlichkeit von dem geschmacklosen Transparent im SCR-Fansektor. Wir bekennen uns zu Werten wie Toleranz, Vielfalt und Offenheit und sind stolz darauf, dass der Fußball jeden Tag einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit, zur Integration und zum Zusammenhalt liefert.
Leider kommt es aber auch zu Vorfällen, von denen jeder einer zu viel ist. In erster Linie ist Präventivarbeit zu leisten, um Bewusstseinsbildung zu schaffen (bspw. haben der ÖFB und die Bundesliga im Juni 2019 eine Homophobie-Ombudsstelle initiiert) und als letztes Mittel sind auch Repressionen möglich.
Darüber hinaus befinden sich der ÖFB und die Bundesliga seit letztem Herbst in einem Evaluierungsprozess zu diskriminierenden Vorfällen und dem Umgang mit diesen, auch auf Basis des seit Juli 2019 bei UEFA-Spielen zur Anwendung kommenden 3-Stufenplans. Dabei ist es wichtig, gemeinsam mit allen am Fußball Beteiligten ab der neuen Saison nachhaltig Veränderungen herbeizuführen.
Am heutigen Tag hat das Ethikkomitee der Österreichischen Fußball-Bundesliga im Zusammenhang mit dem im Rahmen des Meisterschaftsspiels SK Rapid Wien gegen TSV Prolactal Hartberg vom 21.06.2020 im Bereich des Block West angebrachten Spruchbandes von Amts wegen ein Verfahren eingeleitet. Geprüft wird, ob der Klub die im Leitbild festgelegten Grundwerte der Bundesliga und somit das Ansehen und den Ruf des Verbandes gefährdet oder verletzt hat (§ 4 Abs. 1 VfO-Ethikkomitee). Der Klub wurde zur Stellungnahme aufgefordert, ein Verhandlungstermin ist aktuell noch nicht anberaumt.
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