Tierversuche an der Linzer Uni: Ja oder Nein und Wie? Dazu melden sich nun auch die „Taufpaten“ der Medizinfakultät zu Wort: Die Gründungskommission unterstützt die Einrichtung eines Tierversuchslabors an der JKU und hebt lobend hervor, dass die Uni weit über die gesetzlichen Versuchsauflagen hinausgehen wolle.
„Die Möglichkeit, Tierversuche durchzuführen, gehört zu jeder zukunftsorientierten, verantwortungsvollen medizinischen Fakultät, die sich in den Dienst des medizinischen Fortschritts durch biomedizinische Forschung stellen und Teil internationaler Kooperationen werden will“, heißt es in einem Schreiben der Gründungskommission an JKU-Rektor Meinhard Lukas: „Sie ist auch eine wichtige Voraussetzung zur Gewinnung erstklassiger Medizinerinnen und Mediziner, wie die Fakultät in ihren Berufungsverfahren erfahren musste“, schreibt Vorsitzender Prof. Dr. Reto Weiler auch im Namen der sechs weiteren Mitglieder.
„Linzer Modell“
Rektor Lukas hat ein „Linzer Modell“ vorgestellt, mit einer im Einzelfall strengeren Notwendigkeitsüberprüfung als im Bundes-Tierversuchgesetz vorgesehen. Das hebt Vorsitzender Weiler als sehr positiv hervor. Denn dies gehe „weit über die gesetzlichen Auflagen hinaus und übernehme damit eine Vorbildfunktion“.
3700 Mäuse und 300 Ratten
Dessen ungeachtet kämpfen insbesondere eine universitäre Plattform für eine weiterhin tierversuchfreie JKU sowie der Verein gegen Tierfabriken gegen das Tierversuchslabor, das an der JKU in Linz in circa zwei Jahren entstehen soll. Im dazugehörigen Stall sollen 3700 Mäuse und 300 Ratten untergebracht werden, im Vergleich zu den etablierten Medizinuniversitäten wäre das also eine deutlich kleinere Einrichtung.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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