Brisanter Bericht
Corona: Wird EU US-Bürgern die Einreise verwehren?
Grenzschließungen und Grenzöffnungen sind im Zuge der Corona-Krise zu einem weltweiten Streitthema geworden. Hatte US-Präsident Donald Trump erst vor wenigen Tagen erklärt, dass es bisher „keine Pläne“ gebe, die Reisebeschränkungen für Bürger aus dem Schengenraum aufzuheben, sind nun die EU-Staaten an der Reihe: Diese werden einem Bericht zufolge bei der Wiedereröffnung ihrer Grenzen möglicherweise US-Bürger vorerst von der Einreise ausschließen.
Die Länder der Europäischen Union, die nach Monaten der Coronavirus-Beschränkungen ihre Volkswirtschaften wiederbeleben und ihre Grenzen wieder öffnen wollen, seien bereit, die Einreise von US-Amerikanern zu verhindern, ist am Dienstag in der „New York Times“ zu lesen.
Hintergrund sei, dass die USA die Epidemie nicht in den Griff bekämen, berichtet das Blatt unter Berufung auf einen Entwurf entsprechender Länderlisten. Die USA - wo es weltweit die meisten bekannten Corona-Fälle gibt - würden dann in einer Kategorie mit Russland und Brasilien geführt.
Schwerer Schlag für amerikanisches Ansehen in der Welt
Diese Aussicht, „die amerikanische Besucher mit Russen und Brasilianern als unerwünscht einstufen würde“, sei jedenfalls laut der „NYT“ ein „schwerer Schlag“ für das amerikanische Ansehen in der Welt - und zugleich eine Ablehnung von Präsident Trumps Umgang mit dem Corona-Virus in den Vereinigten Staaten.
Reisende aus den USA und dem Rest der Welt ist seit Mitte März die Einreise in die Europäische Union untersagt - mit wenigen Ausnahmen, hauptsächlich für Rückführungen oder „wesentliche Reisen“. Eine endgültige Entscheidung über die Wiedereröffnung der Grenzen wird jedoch Anfang nächster Woche erwartet.
Verwirrung um Trump-Aussage zu Corona-Tests
Das Krisenmanagement von US-Präsident Trump im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie wird seit Monaten scharf kritisiert. Zuletzt sorgte Trump mit der Aussage für Verwirrung, er habe seine Mitarbeiter aufgefordert, beim Testen „langsamer“ zu machen. Tests seien ein „zweischneidiges Schwert“, weil mehr Tests zu mehr bestätigten Coronavirus-Infektionen führen würden.
Das Weiße Haus erklärte zwar umgehend, der Präsident habe einen Witz gemacht. Trump betonte am Dienstag aber, er mache keine Witze. Der US-Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci sagte gleichwohl am Dienstag bei einer Kongressanhörung, niemandem aus der Corona-Taskforce sei aufgetragen worden, das Testen zu verlangsamen.
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