Bewährungsantrag
Haftentlassung für mutmaßlichen Maddie-Mörder?
Die Polizei ist überzeugt, dass Christian B. vor 13 Jahren die damals dreijährige Maddie McCann aus einer Ferienanlage entführt hatte - dennoch könnte der Deutsche schon in Bälde aus der Haft entlassen werden. Sein Verteidiger kämpft um die Freilassung des 43-Jährigen, der derzeit wegen eines Drogendelikts hinter Schloss und Riegel sitzt. Er könnte Medienberichten zufolge schon nächste Woche wieder auf freiem Fuß sein.
Nicht nur die Ermittler, auch ehemalige Weggefährten sind sich sicher, dass Christian B. für das Verschwinden des britischen Mädchens im Jahr 2007 ist. Doch 13 Jahre nach der Entführung, die für internationale Schlagzeilen sorgte, ist es für die Polizei schwer, stichhaltige Beweise zu finden.
Noch sitzt der Verdächtige wegen eines anderen Delikts hinter Gittern: Er fasste 21 Monate Haft wegen Drogenhandels aus und hat nun zwei Drittel der Strafe bereits abgesessen. Sein Anwalt Johann Schwenn bemüht sich nun, dass der Deutsche, der auch schon wegen Sexualstraftaten verurteilt wurde, auf Bewährung freikommt.
Die Staatsanwaltschaft versucht, dies zu verhindern: Sie befürchtet, dass Christian B. sich nach der Freilassung ins Ausland absetzen und untertauchen könnte. „Er könnte verschwinden und dann können wir ihn nicht mehr vor Gericht stellen“, berichtete ein Insider der britischen Zeitung „Sun“. Der Bewährungsantrag wurde an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe übermittelt, die Entscheidung darüber soll bereits nächste Woche fallen.
Fall auch nach 13 Jahren noch nicht aufgeklärt
Madeleine McCann, genannt Maddie, wurde 2007 im Alter von drei Jahren aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz entführt. Jahrelang gaben die Eltern nicht auf, ihr Mädchen lebend zu finden. Vor wenigen Wochen wurde schließlich ein deutscher Verdächtiger ausgeforscht, der wegen eines anderen Delikts im Gefängnis sitzt und sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Ferienanlage aufgehalten hatte.
Der 43-jährige mutmaßliche Täter ist bereits wegen sexueller Straftaten vorbestraft. Er steht unter Verdacht, auch andere Kinder entführt zu haben. Ein ehemaliger Weggefährte, ein österreichischer Staatsbürger, ließ zuletzt mit einem grauenhaften Verdacht aufhorchen: Er hält es für möglich, dass Maddie an einen Sex-Ring verkauft worden sein könnte.
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