Von Polizei erschossen
Trauriger Abschied von Rayshard Brooks in Atlanta
Mehr als eine Woche nach dem Tod des Afroamerikaners Rayshard Brooks infolge eines Polizeieinsatzes haben Dutzende Menschen Abschied genommen. Der Trauergottesdienst fand am Dienstag in der historischen Ebenezer Baptistengemeinde in Atlanta statt, in der auch der Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968) gepredigt hatte. Dessen Tochter Bernice hielt während der Trauerfeier eine Rede.
„Ich kenne den Schmerz, ohne Vater aufzuwachsen“, sagte sie. „Es kann weder in Atlanta noch irgendwo in unserem Land Frieden geben, wo es keine Gerechtigkeit gibt. Keine Gerechtigkeit, kein Frieden!“ King beklagte, dass Atlanta nicht immun sei gegen das Problem des „systematischen und strukturellen Rassismus“.
Brooks Tod infolge eines Polizeieinsatzes am 12. Juni hatte die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA nach dem Fall George Floyd in Minneapolis weiter angeheizt. Der 27-jährige Familienvater war am Steuer seines Wagens eingeschlafen, als er in der Schlange an einem Schnellrestaurant wartete. Zwei weiße herbeigerufene Polizisten stellten fest, dass er zu viel getrunken hatte, und wollten ihn festnehmen.
Es kam zu einem Handgemenge, Brooks griff nach dem Elektroschockgerät eines Beamten und floh. Einer der beiden Polizisten feuerte Schüsse ab, die ihn im Rücken trafen und tödlich verletzten. Dem Beamten wird unter anderem Mord zur Last gelegt. Im Falle einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft ohne Bewährung oder gar die Todesstrafe.
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