Die Hinweise, dass sich Mikroplastik bereits in die entlegensten Teile des Planeten ausgebreitet hat, mehren sich. Nun haben Wissenschaftler die kleinen Kunststoffteilchen sogar in der Antarktis nachgewiesen. Im Rahmen einer Studie entdeckten die Forscher in den Eingeweiden von winzigen Springschwänzen Polystyrol. Der Fund bedeutet einen möglichen „Stressfaktor für polare Ökosysteme“.
An der Küste der King-George-Insel fanden die Wissenschaftler demnach ein Stück Polystyrol, auf dem sich neben Mikroalgen und Flechten auch Springschwänze befanden, die zu den Gliederfüßern zählen. Mithilfe von Infrarot-Technik konnten die Forscher unter der Leitung von Wissenschaftlern der italienischen Universität Siena auch „eindeutig“ Partikel des Polystyrols im Darm der flohähnlichen Tiere erkennen. Dieser Nachweis von Plastik „stellt einen potenziellen Stressfaktor für polare Ökosysteme dar, die bereits dem Klimawandel und verstärkten menschlichen Aktivitäten ausgesetzt sind“, warnen die Forscher.
King-George-Insel besonders stark verschmutzt
Zu den Auswirkungen der Verdauung von Mikroplastik auf die Organismen ist noch wenig bekannt - dazu laufen weltweit zahlreiche Forschungsprojekte. Die King-George-Insel ist wegen Forschungsstationen, militärischer Infrastruktur und Tourismus eine der „am stärksten kontaminierten“ Regionen der Antarktis. Auch im tiefsten bekannten Meeresgraben, dem Mariannengraben, wurden bereits Plastikpartikel nachgewiesen.
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