Gerade rechtzeitig vor den Ferien und der Sommerurlaubssaison hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Donnerstag über Reisen in Corona-Zeiten informiert. Einmal mehr mahnte der Minister dabei zur Vorsicht und appellierte an die Vernunft der Österreicher, auch im Urlaub verantwortungsvoll zu handeln.
Genießen mit Verantwortung heißt es im heurigen Sommer. „Das Virus ist weiter gefährlich, weiter unter uns und weiter in Ausbreitung“, so Anschober. Daher gilt es zu prüfen, ob man überhaupt wegfahren möchte, und wenn, dann sollte das Reiseziel sorgsam ausgewählt werden, so der Gesundheitsminister.
Und grundsätzlich gilt, egal wo man ist: „Die Mindest- und Grundregeln nicht vergessen!“, mahnt Anschober. Daher dürfe man die bisher üblichen Hygienemaßnahmen, wie Händewaschen und Desinfizieren nicht außer Acht lassen, zudem sollten alle Bestimmungen beachtet werden und immer ausreichend Abstand gehalten werden. „Der Ballermann beispielsweise ist derzeit das Schlimmste, was man machen kann“, so der Grün-Politiker.
Das „Tschernobyl der Epidemiologie“
Hygiene - und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch ging hier sogar noch einen Schritt weiter und sprach beim Ballermann vom „Tschernobyl der Epidemiologie“. Zugleich mahnte der Experte bei Auslandsreisen grundsätzlich zur Vorsicht: „Es kann ganz plötzlich ein Superspreading-Event auftreten. Das Problem dabei ist, dass das immer später erst aufscheint. Damit besteht eine hohe Infektionsgefährdung“. Kollaritsch ergänzte, dass Statistiken über die Sicherheit in einem Land immer einen blinden Fleck von einer Woche hätten, damit sei die aktuelle Lage nie zu Hundert Prozent einschätzbar.
Ins Reisegepäck sollten daher laut Empfehlung des Mediziners: eine Maske, ein Babyelefant und Desinfektionsmittel bzw. Wasser zum Händewaschen. „Immerhin verhindert der Mund-Nasen-Schutz 80 % der Infektionen - und der Abstand auch“, so Kollaritsch.
Im Krankheitsfall österreichische Vertretung kontaktieren
Sollte man sich im Urlaub krank fühlen, wäre es ratsam, sich mit der österreichischen Vertretung in Verbindung zu setzen und den Maßnahmen vor Ort Folge zu leisten, so Kollaritsch.
Um es aber gar nicht erst so weit kommen zu lassen, sollten folgende Punkte immer beherzigt werden: Reisewarnungen ernst nehmen, Grundregeln der Prävention achten, Massenveranstaltungen meiden und verantwortungsvoll handeln.
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