Vor dem TV hat sich Liverpool am Donnerstag zum englischen Fußball-Meister gekrönt. Weil der einzig verbliebene Rivale Manchester City bei Chelsea 1:2 (0:1) verlor, sind die „Reds“ sieben Runden vor Schluss dank eines 23-Punkte-Polsters auf die Truppe von Pep Guardiola nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
Mit dem Titelgewinn ist für Liverpool am Donnerstag eine 30-jährige Durststrecke zu Ende gegangen. Untrennbar verbunden ist die „Wiederauferstehung“ der „Reds“ zweifelsohne mit dem deutschen Coach Jürgen Klopp. Aber auch Red Bull Salzburg darf stolz auf die Insel blicken: Mit Sadio Mane, Naby Keita und Takumi Minamino setzt der Champion auf die Qualitäten ehemaliger „Bullen“.
Pep patzt
Perfekt machte den mehr als verdienten Triumph der nun entthronte Titelverteidiger Manchester City. Weil das Team von Trainer Pep Guardiola am Donnerstagabend bei Chelsea mit 1:2 (0:1) verlor, holte Liverpool seinen 19. Meistertitel. Und ist nicht nur erster „Geistermeister“ auf der Insel, sondern Meister auf der Couch. Denn Klopp und sein Team, das am Mittwoch Crystal Palace mit 4:0 abgefertigt hatte, verfolgten das Spiel vor dem Fernseher.
Die „Reds“ können sieben Spieltage vor dem Ende der Premier-League-Saison nicht mehr vom Tabellenzweiten eingeholt werden. City hat 23 Punkte Rückstand und kann höchstens noch 21 Punkte holen.
Der dritte Titel
Nach dem Gewinn der Champions League und des Weltpokals ist es für Klopp der dritte Titel mit seiner Truppe und der wichtigste. Drei Jahrzehnte mussten Fans und Club darauf warten. Einige Male war Liverpool nah dran. Besonders tragisch bleibt die Saison 2013/14 in Erinnerung, als Brendan Rodgers‘ Elf den sicher geglaubten Titel zwei Runden vor Schluss verspielte. In der Vorsaison standen die „Reds“ schon mit sieben Punkten Vorsprung an der Spitze. Doch am Ende verpassten sie den Titel als bester Zweitplatzierter der Historie mit 97 Punkten ganz knapp um einen Zähler.
Keine große Party
Trotz des historischen Erfolgs wird es erstmal keine große Party in der Geburtsstadt der Beatles geben. Wegen der Coronavirus-Krise sind die Pubs und Restaurants noch geschlossen. Auch am Stadion Anfield dürfen die Fans derzeit nicht feiern. Es gilt ein Versammlungsverbot. Klopp versprach, dass die Meisterfeier sobald wie möglich nachgeholt wird. Auch eine Parade durch die Stadt soll es dann geben.
Auf dem Weg zum Meistertitel ließ Liverpool, das im Herbst in der CL zweimal Salzburg in sehenswerten Partien in die Knie zwang, einige Rekorde purzeln. So früh wie sein Team erreichte in der Premier League noch niemand die Meisterschaft. Obendrein gelang der beste Saisonstart in Europa (61 Punkte aus 21 Spielen) und saisonübergreifend die beste Punkteausbeute in 38 Premier-League-Spielen (104 Punkte).
Die Mannschaft um Superstars wie Mohamed Salah, Mane oder Virgil van Dijk könnte noch weitere Bestmarken knacken, darunter die für die meisten Punkte innerhalb einer Saison. Den aktuellen Rekord stellte Manchester City mit 100 Zählern in der Saison 2017/18 auf.
Die Meister in der englischen Fußball-Premier League seit 2010:
2010/11 Manchester United
2011/12 Manchester City
2012/13 Manchester United
2013/14 Manchester City
2014/15 FC Chelsea
2015/16 Leicester City (mit Christian Fuchs)
2016/17 FC Chelsea
2017/18 Manchester City
2018/19 Manchester City
2019/20 FC Liverpool
Englische Meister seit 1889 und die Zahl ihrer Erfolge:
Manchester United 20
Liverpool 19
FC Arsenal 13
FC Everton 9
Aston Villa 7
AFC Sunderland 6
FC Chelsea 6
Manchester City 6
Die Spiele der 31. Runde:
Dienstag
Leicester City - Brighton 0:0
Tottenham Hotspur - West Ham 2:0 (0:0)
Mittwoch
Manchester United - Sheffield United 3:0 (2:0)
Newcastle United - Aston Villa 1:1 (0:0)
Norwich City - Everton 0:1 (0:0)
Wolverhampton Wanderers - Bournemouth 1:0 (0:0)
Liverpool - Crystal Palace 4:0 (2:0)
Donnerstag
Burnley - Watford 1:0 (0:0)
Watford: Ohne Bachmann.
Southampton - Arsenal 0:2 (0:1)
Southampton: Ohne Danso, Trainer Hasenhüttl
Chelsea - Manchester City 2:1 (1:0)
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