Die Salzburger Festspiele wollten Orte und Zeiten ihrer Schauspielproben unbedingt geheimhalten. Das hat nicht funktioniert. Der Probenauftakt zu Peter Handkes „Zdeněk Adamec“ stieg im Probenzentrum des Landestheaters in Aigen. Handke selbst hatte zuvor die Leseproben in der Salzburg Kulisse besucht.
Peter Handke höchstpersönlich war zu den Leseproben seines Stückes „Zdeněk Adamec“ in die Salzburg Kulisse gekommen. Auch dort gelten die strengen Sicherheitsrichtlinien für die Künstler. Regelmäßige Testungen auf Corona, das Führen eines Kontakttagebuchs und Abstandhalten jenseits der Bühne sind nur drei davon. „Natürlich wurde auch Peter Handke getestet“, heißt es seitens des Festivals. Der Nobelpreisträger wird auch bei der Premiere von „Zdeněk Adamec“ am 2. August im Landestheater im Zuschauerraum sitzen.
Schauspielproben starteten in Aigen
Nun begannen auch die Schauspielproben für das Stück. Die Festspiele wollten Ort und Zeit dieser Proben unbedingt geheim halten – und scheiterten. Die „Krone“ war um 9 Uhr am Probenzentrum in Aigen. Nichts los. Ein Zettel an der Glastür verrät: Das wird nicht so bleiben. „Diese Tür bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Bitte Hintereingang benutzen.“ Hinter dem Gebäude stehen Mitarbeiter des Festivals in einer Vierergruppe. Gegen 9.30 Uhr kommt Bewegung in die Sache. Erste Schauspieler des Ensembles von „Zdeněk Adamec“ trudeln ein: Luisa-Céline Gaffron, Christian Friedel, André Kaczmarczyk. Sie steigen von ihren Fahrrädern und verschwinden im Gebäude.
Festival schirmt Schauspieler streng ab
Sagen darf das Ensemble nichts zu dem, was da gleich hinter verschlossenen Türen passiert. Die Mitarbeiter des Festivals schreiten ein: „Die Schauspieler reden überhaupt nicht mit der Presse“, so ein Mann mit Mundschutz und Arbeitshose.
Warum diese strenge Politik den Medien gegenüber?
Ein künstlerischer Prozess brauche Ruhe. Die Proben seien deshalb ein geschützter Raum, heißt es seitens des Festivals.
An diesem Grundsatz wollen die Festspiele beim Probenauftakt für die anderen beiden Schauspielproduktionen des Programms festhalten. „Everywoman“ wurde schon in Berlin geprobt. Bald kommt die Produktion nach Salzburg. Und natürlich der Jedermann. Auch hier sollen Ort und Zeitpunkt geheim bleiben. Ob das den Festspielen dieses Mal gelingen wird?
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