Herkunft unbekannt

Erhöhte Radioaktivität in Nordeuropa registriert

Ausland
28.06.2020 11:29

In Teilen Schwedens, Finnlands und Norwegens ist in den vergangenen Tagen eine leicht erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Wie die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) via Twitter mitteilte, soll sie für Menschen jedoch ungefährlich sein. Über die genau Herkunft der Strahlung herrscht Unklarheit.

Die in Wien ansässige Organisation veröffentlichte eine Landkarte, auf der das mutmaßliche Herkunftsgebiet der erhöhten Radioaktivität markiert ist. Es erstreckt sich über das südliche Drittel Schwedens, die Südhälfte Finnlands, Estland, Lettland sowie den Nordwesten Russlands einschließlich St. Petersburg.

Die von einer schwedischen Messstation der Organisation registrierten Isotope (Cäsium 137, Cäsium 134 und Ruthenium 103) seien „sehr wahrscheinlich ziviler Herkunft“, erklärte CTBTO-Generalsekretär Lassina Zerbo. Seine Organisation sei in der Lage, die wahrscheinliche Herkunft zu benennen, sei dafür jedoch nicht zuständig.

Der russische Atomkonzern Rosenergoatom erklärte, in seinen Atomkraftwerken Leningrad und Kola seien keine Fehler festgestellt worden. Die Emissionen hätten „im benannten Zeitraum nicht die Kontrollwerte überschritten“, so ein Sprecher laut russischen Nachrichtenagenturen.

Zusammensetzung deutet auf Schäden an Brennelement hin
Nach Angaben des niederländischen Instituts für öffentliche Gesundheit und Umwelt „kommen die Radionukleide aus der Richtung Westrussland“. Eine genauere Bestimmung erlaubten die Messungen jedoch nicht. Es handle sich um künstliche Nukleide. Ihre Zusammensetzung „kann auf Schäden an einem Brennelement in einem Atomkraftwerk hindeuten“, erklärte die niederländische Behörde.

Außer Russland betreiben in der Region auch Finnland und Schweden Atomkraftwerke. Auch dort wurde kein Zwischenfall gemeldet. In den baltischen Staaten sind keine Reaktoren mehr in Betrieb, Litauen hatte sein einziges Akw russischer Konstruktion bei seinem Eintritt in die EU abgestellt.

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