Unter einzigartigen Bedingungen finden am Sonntag die steirischen Gemeinderatswahlen statt: Wähler müssen einen eigenen Kugelschreiber mitbringen, Abstand halten, ihre Hände desinfizieren - und sie sollen auch eine Schutzmaske tragen. Die Disziplin der Wähler ist groß, wie ein „Krone“-Rundblick zeigt.
„Alle Leute desinfizieren ihre Hände, manche begrüßen sich Ellbogen an Ellbogen“, berichtet „Krone“-Reporter Michael Jakl aus Gössendorf und Hausmannstätten südlich von Graz. Am Eingang lagen teilweise Masken und Kugelschreiber auf. „Ungewohnt ist es, dass die Wahlbeisitzer mit Gesichtsschild und Maske sitzen. Jene mit Maske erkennt man am Anfang fast gar nicht.“ Bei den Wählern selbst tragen nicht alle einen Mund-Nasen-Schutz - es ist auch nur eine dringende Empfehlung der Behörden, aber keine Vorschrift.
Ungewohnt ist auch das Einbahnsystem: Wähler, die das Lokal betreten, und jene, die es verlassen, sollen sich nicht begegnen. Die Stimmung sei aber insgesamt positiv und nicht angespannt.
Der Bürgermeister desinifziert
Von einem überraschend großen Andrang ist im südsteirischen Empersdorf die Rede. Nur zwei Wähler werden hier gleichzeitig in den Raum gelassen, immer wieder schreitet Bürgermeister Volker Vehovec zum Desinfizieren von Urne und Wahlkabine.
Ausreichend Abstand im Feuerwehrhaus
Im Stainzer Ortsteil Ettendorf öffnete man die Garagentore des Feuerwehrhauses, um für ausreichend Sicherheitsabstand zu sorgen. Am Eingang waren Körbe mit Mund-Nasen-Schutz und Kugelschreibern bereitgestellt, in die aber kaum gegriffen wurde: Nahezu jeder hatte sein eigenes Schreibgerät und seine Maske mitgenommen. „Das ist heute ein ganz anderer Wahltag als wir gewohnt sind - aber Vorschrift ist Vorschrift“, schmunzelte ein Beisitzer.
Pfarrer war erster Wähler
Im Leobner Rathaus brachte der erste Wähler nach der Öffnung um 7 Uhr gleich einen Segen mit: Es war Stadtpfarrer Markus Plöbst, der Dritte war dann mit Altbürgermeister Matthias Konrad auch Lokalprominenz. Der Andrang hielt sich in der zweitgrößten steirischen Stadt zu Beginn noch sehr in Grenzen. Dasselbe wurde auch aus Gemeinden im Bezirk Liezen gemeldet.
Stimmabgabe am Beginn eines Badetags
Ganz anders das Bild im südsteirischen St. Peter am Ottersbach: Bereits eine halbe Stunde vor Öffnung der Wahllokale stellten sich die ersten Bewohner an. Viele wollten den schönen Tag zum Baden oder Wandern nutzen und davor noch ihr Stimmrecht ausüben. Um 10 Uhr war schon deutlich weniger los.
„Die Leute waren diszipliniert, hielten Abstand. Maske trugen aber nicht alle“, berichtet „Krone“-Fotograf Sepp Pail. Auch in der Stadt Mureck verlief der Wahltag ohne Aufregung.
„Maske braucht‘s keine aufsetzen“
Doch nicht überall wurden die Regeln konsequent eingefordert. In einem Wahllokal im oststeirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurde den Wählern schon am Eingang gesagt: „Maske braucht‘s keine aufsetzen.“ Allerdings stand Mund-Nasen-Schutz sowie Desinfektionsmittel am Eingang bereit, auch Einwegkugelschreiber standen zur Verfügung, so eine Wählerin. Die Wahlbeisitzer hatten hinter Plexiglasscheiben Platz genommen und trugen Handschuhe,
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