Unter dem Namen „Oflag XVIII B“ gründete die Deutsche Wehrmacht im Herbst 1939 ein Offizierslager in Priel bei Wolfsberg. Gefangen genommen wurden nach dem Überfall auf Polen vor allem dortige Offiziere, ab 1940 auch belgische und französische Soldaten und später sogar Armeeangehörige aus Australien, Neuseeland, den USA, aus Großbritannien, der Sowjetunion und Italien.
Während des Zweiten Weltkrieges waren bis zu 25.000 Gefangene in diesem Lager eingesperrt. Sie mussten in Arbeitskommandos den Straßen- und Kraftwerksbau vorantreiben – etwa in Lavamünd und Schwabegg – oder in der Landwirtschaft arbeiten.
War das Lager zunächst dem Stammlager Kaisersteinbruch im heutigen Burgenland bzw. Niederösterreich unterstellt, wurde es später in ein Mannschafts-Stammlager („Stalag XVIII A“) umgewandelt. Nach Ende des Krieges übernahmen die britischen Besatzer die Führung. Aus dem nun „Camp 373“ genannten Lager machten die Alliierten ein Internierungslager für NS-Eliten aus Kärnten und der Steiermark – darunter auch zahlreiche Lavanttalerinnen und Lavanttaler.
Das „Field Security Service“ war gefürchtet: Es war dafür zuständig, in diesem größten der drei britischen Lager in Kärnten nach Kriegsverbrechern zu suchen: Verdächtige, Zeugen und Mitwisser wurden dafür verhört. 1948 kam es zur Auflösung des Lagers – in den Nachkriegsjahren waren 8000 Personen interniert.
Fotos aus dem „Camp 373“ gibt es kaum, dafür umso mehr Kunstwerke - künstlerische Aktivitäten nutzten die Insassen als Zeitvertreib und Beschäftigungstherapie. Das Aquarell von Felix Kraus (o.) entstand zum Geburtstag des Lagerführers; ein Holzschnitt zeigt eine Genreszene in einer Baracke des Lagers: zwei Personen auf einer Pritsche mit kleinem Christbaum. Spannend: Auf der Rückseite stehen die Unterschriften von 13 Personen - vermutlich von Barackenbewohnern.
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