„Wenn, dann sind es Österreicher oder Deutsche, die nach Salzburg kommen“, sagt der Geschäftsführer der städtischen Tourismus Salzburg Gmbh (TSG) Herbert Brugger. Insgesamt sei die Lage noch ruhig. Von nur vier Prozent Auslastung in der Hotellerie im Mai, weiß Brugger zu berichten. Doch weil ansonsten wenig in Land und Stadt los ist, macht der Zustrom aus dem Nachbarland die Salzburger Gastronomen und Hoteliers heuer besonders glücklich ist. „Wir freuen uns natürlich besonders über die Touristen aus Deutschland, weil sie zu unseren Kernmärkten zählen“, schildert Sternbräu-Wirt und TSG-Aufsichtsrat Harald Kratzer. Laut ihm fließt derzeit ein Großteil des Inseratenbudgets der TSG in Werbung am deutschen Markt.
Wir freuen uns natürlich besonders über die Touristen aus Deutschland, weil sie zu unseren Kernmärkten zählen.
TSG-Aufsichtsrat und Sternbräu-Wirt Harald Kratzer.
Reisen ins Nachbarland lösen Aufschwung aus
Bemerkbar macht sich diese Tatsache speziell in der Innenstadt. Wer durch die Getreidegasse schlendert, hört die derzeit vorherrschende Touristengruppe schnell aus dem Gemurmel der Massen heraus. Die 15-jährige Katharina aus München-Weilheim ist am Sonntag in Begleitung ihrer Freundinnen von Bayern in die Stadt Salzburg gekommen. Die drei Schülerinnen haben Katharinas Pflichttrip über die Grenze mit einem Bummelgang vorbei an Mozarts Geburtshaus verbunden. „Eigentlich nehme ich hier Flötenunterricht“, lacht die Jugendliche.
Susanne Knöchlein und ihre Kollegen aus München haben sich am Wochenende den Residenzbrunnen wegen eines Fotografiekurses als Kameramotiv ausgesucht. „Man ist schnell vor Ort. Salzburg ist von den umliegenden Städten im Ausland am nächsten und gut zu erreichen“, erklärt die 50-Jährige den Grund für die Reise der Kursteilnehmer. „In meinem Bekanntenkreis fahren bereits viele Freunde wieder hierher“, erzählt die Münchnerin. Darüber hinaus, sei die Stadt „einfach schön“.
Die zweifache Mutter, die sich nur „Alena“ nennt, ist am Sonntag dagegen schon auf dem Rückweg in ihre Heimat. „Wir sind aus Stuttgart, waren zwei Tage wandern in Großarl und wollten uns jetzt am Heimweg noch die Stadt anschauen“, sagt „Alena“. Auch aufgrund der deutschen Touristen gehe es am Land „relativ bergauf“, bekräftigt Wirt Josef Herzmaier aus Wagrain.
Die Corona-Pandemie war für die Gäste aus dem Nachbarland beim „Krone“-Lokalaugenschein am Sonntag kein Thema. Der deutsche Ex-CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und bekennende Salzburg-Urlauber meint jedoch ohnehin: „Ich sehe keine persönliche Veranlassung, warum ich einen Bogen um Österreich machen soll.“
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