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Löste Streit unter Nachbarn Amoklauf von Bratislava aus?
Bei dem Täter handelt es sich nach Auskunft des Ministers um einen 48-Jährigen. Dieser habe im selben Haus gelebt wie einige seiner späteren Opfer, die ein "reges Sozialleben" mit vielen Besuchern geführt hätten, sagte Polizeichef Jaroslav Spisiak. Der Schütze sei seit August 2008 arbeitslos und alleinstehend gewesen. Er habe legal sechs Waffen besessen und sei Mitglied eines Reservistenclubs gewesen. Zwischen 1981 und 1983 habe der Täter bei den Streitkräften gedient, sei aber nie Berufssoldat gewesen, teilten die Behörden mit.
Ein am Dienstagvormittag entdecktes verdächtiges Päckchen in der Nähe des Tatorts stellte sich im Nachhinein als harmlos heraus. Es enthielt nach Polizeiangaben ein altes Radio.
Während seines Amoklaufs hatte der Täter sieben Menschen und anschließend sich selbst getötet. Weitere 15 Personen, darunter ein Polizist und ein dreijähriger Bub, wurden bei der Bluttat zum Teil schwer verletzt. Der Täter, laut einer Meldung der slowakischen Nachrichtenagentur TASR ein Einheimischer, war nach Angaben des Innenministeriums mit einem Maschinengewehr und zwei Pistolen bewaffnet.
Auch unbeteiligte Frau getötet
Das Blutvergießen begann in der Wohnung der Roma-Familie im Stadtteil Devinska Nova Ves, wie Lipsic mitteilte. Dort erschoss der Amokläufer vier Frauen und eine männliche Person. Eine weitere männliche Person, möglicherweise ebenfalls ein Mitglied der Roma-Familie, wurde vor dem Mietshaus ermordet. Eine Frau, die die Schüsse hörte und auf den Balkon ihrer Wohnung trat, wurde tödlich getroffen.
Die Polizei teilte mit, dass der Amokläufer von einer Kugel aus einer Polizeiwaffe in die Brust getroffen wurde, bevor er sich selbst tötete. "Die Autopsie hat gezeigt, dass der bewaffnete Täter einen tödlichen Schuss in die Brust erhielt", sagte Spisiak. "Dann schoss er sich mit seinem Sturmgewehr in den Kopf, um sich vom Schmerz zu befreien."
Zwei Verletzte in kritischem Zustand
Acht der Verletzten konnten das Krankenhaus am Dienstag noch nicht verlassen, sagte ein Sprecher der Universitätsklinik. Zwei der Opfer befänden sich noch in kritischem Zustand. Die slowakische Regierung berief wegen des Amoklaufs eine Sondersitzung des Kabinetts ein. Für Mittwoch wurde eine Gedenkfeier zu Ehren der Toten im Martinsdom in Bratislava anberaumt. Ministerpräsidentin Iveta Radicova erklärte den Donnerstag zum nationalen Trauertag.
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