Südstaaten-Symbolik

Mississippi trennt sich von umstrittener Flagge

Ausland
29.06.2020 06:54

Während es in den USA anhaltende landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gibt, haben sich beide Kammern des Parlaments in Mississippi mit großer Mehrheit für eine Änderung der umstrittenen Südstaaten-Flagge des Bundesstaats ausgesprochen. Die seit 1894 gültige Fahne erinnert an die einstigen Sklavenhalter im amerikanischen Süden, die sogenannten Konföderierten.

Mississippi war der letzte US-Staat, dessen offizielle Fahne noch an die Konföderierten erinnerte. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai und die darauffolgenden Proteste gegen Rassismus hatten Gegnern der Flagge neuen Rückenwind verliehen.

Breite Mehrheit für Änderung der Flagge
Die Südstaaten hatten im Bürgerkrieg mit dem Norden von 1861 bis 1865 vergeblich für den Erhalt der Sklaverei gekämpft. Der Senat von Mississippi stimmte mit 37 gegen 14 Stimmen für die Entfernung der Südstaaten-Symbolik aus der Fahne. In die bisherige Flagge von Mississippi ist die frühere Konföderierten-Fahne mit dem sternenbesetzten blauen Kreuz auf rotem Grund integriert. Wie die neue Fahne aussehen soll, ist noch nicht geklärt.

Während der Abstimmung im Parlament von Mississippi demonstrierten Menschen außerhalb für die Beibehaltung der umstrittenen Flagge. (Bild: AFP)
Während der Abstimmung im Parlament von Mississippi demonstrierten Menschen außerhalb für die Beibehaltung der umstrittenen Flagge.

Abstimmung über neue Flagge im November
Laut dem neuen Gesetz soll nun eine Kommission bis Mitte September die neue Staatsflagge ausarbeiten. Darin enthalten sein wird das Motto „Wir vertrauen auf Gott“. Am 3. November - parallel zur Präsidentenwahl - wird die neue Flagge den Wählern zur Abstimmung vorgelegt.

US-Senator: „Großer Schritt“
Senator John Horhn von der Demokratischen Partei sagte, die bloße Änderung der Fahne reiche zwar nicht aus, um die fortbestehenden Auswirkungen der rassistisch geprägten Vergangenheit zu beheben. Es handle sich jedoch um einen „großen Schritt“ auf dem Weg zur Anerkennung der Würde aller Menschen.

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