Manager untergetaucht?

Ex-Wirecard-Vorstand will sich doch nicht stellen

Ausland
29.06.2020 13:59

Der langjährige Vorstand des in einen Bilanzskandal verstrickten Finanzdienstleisters Wirecard, der Österreicher Jan Marsalek, wird sich offenbar doch nicht der Justiz stellen. Zuletzt hatte er über seinen Anwalt erklären lassen, er werde nach München kommen, um sich dort vernehmen zu lassen. Inzwischen scheint er aber untergetaucht zu sein.

Weder die Staatsanwaltschaft München noch sein Verteidiger äußerten sich bisher zur Causa. Der laut deutschen Medienberichten per Haftbefehl gesuchte Österreicher hält sich möglicherweise in China auf. Der philippinische Justizminister Menardo Guevarra teilte mit, Marsalek sei vergangene Woche auf die Philippinen eingereist und habe das Land kurz darauf Richtung China wieder verlassen.

Wirecard hatte eingestanden, dass in der Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen und das Geld bei zwei philippinischen Banken vermutlich gar nicht existiert. Der Börsenkurs des DAX-Konzerns stürzte ab, das Unternehmen meldete Insolvenz an. Ex-Wirecard-Chef Markus Braun stellte sich bereits der Justiz.

Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun (Bild: AP)
Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun

Philippinische Behörde knöpft sich Wirecard-Partnerfirmen vor
Die philippinische Anti-Geldwäsche-Behörde AMLC will im Fall Wirecard möglichst rasch für Aufklärung sorgen. Man werde eine „schnelle und gründliche“ Untersuchung starten, um weitere involvierte Gesellschaften und Personen zu finden, sagte Mel Georgie Racela vom AMLC am Montag.

Genau ansehen werde sich die Behörde vor allem drei Unternehmen, die im Zusammenhang mit dem deutschen Zahlungsabwickler stünden - Centurion Online Payment International, PayEasy Solutions und ConePay International.

(Bild: APA/dpa/Sven Hoppe)

Firmen verschwunden?
Von den Firmen war keine Stellungnahme zu erhalten. PayEasy antwortete nicht auf Emails, Telefone waren abgeschaltet. Die Telefonnummer von Centurion war außer Betrieb. Auch ConePay war für einen Kommentar nicht erreichbar, da Kontaktdaten auf der Internetseite fehlten und ein sonst in der Branche üblicher Jahresbericht bei der Regulierungsbehörde nicht verfügbar war.

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