Nicht nur Enten fühlen sich hier wohl: Seit 25 Jahren ist das Parkhouse im Grazer Stadtpark ein Treffpunkt für die steirische Musikszene. Tagsüber idyllisches Café am Ententeich, abends Begegnungsbereich von DJs, Bands und ihren Fans. Die „Krone“ lud zum Jubiläum Miteigentümer Martin Aichmayer zum Gespräch.
„Wir sind uns unserer Verantwortung für die Szene sehr bewusst.“ Martin Aichmayer ist Gastronom, Arbeitgeber, Wirtschaftstreibender. Aber er ist auch einer jener Unternehmer, die sich über ihre Rolle jenseits der reinen Zahlen Gedanken machen. Und so finden seit Jahren regelmäßig DJ-Lines, Konzerte, Theaterabende im Lokal statt.
Die legendären Liveübertragungen des Song Contest mit Stermann und Grissemann in den späten 90ern markierten den Beginn dieser Reihe, später stärkte sich Britpop-Skandalnudel Pete Doherty im Parkhouse vor seinen Auftritten.
Heimat für heimische Musikszene
Aber immer im Fokus: die heimische Musikszene. Umso passender, dass das heurige Jubiläum nicht nur mit dem alljährlichen Sommerfest am 25. Juli , sondern auch mit einem Konzert von The Base am 1. August gefeiert wird. Auch das nächste Konzert mit der Grazer Supergroup Tiger Family ist in Planung, und Mr. Dero eröffnet am Freitag mit einer Auflegerei den Reigen nach Corona.
Alles nur Geschäftemacherei, um Corona-bedingt verlorenen finanziellen Boden gutzumachen? „Schön wär‘s, aber Konzerte im bei uns möglichen Rahmen sind grundsätzlich ein Verlustgeschäft“, stimmt Aichmayer in das Klagelied vieler kleiner Veranstalter mit ein. „Aber das Parkhouse ist nicht das Parkhouse ohne Konzerte. Zudem sehen wir den Bedarf unter den Musikern, die dringend Auftrittsmöglichkeiten brauchen.“
„Nicht auf kleine, bute Szene vergessen“
Für Veranstaltungsvorschläge ist man offen, denn eines konstatiert man auch im Parkhouse: Das Ausgehverhalten der Grazer ist eventlastiger geworden. Demnächst soll am Karmeliterplatz die nächste Gastromeile eröffnen. Eine gute Idee für Aichmayer? „Wir sehen das nicht negativ. Eine Belebung der ganzen Stadt tut derzeit sicherlich gut. Aber bei allen Plänen soll man nicht auf die kleine, bunte Szene vergessen.“
Roland Schwarz, Kronen Zeitung
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