„Beleidigend“

Nordkorea empört über Bilder von Kims Frau

Ausland
30.06.2020 13:35

In den vergangenen Wochen hatten sich die Spannungen zwischen Südkorea und dem kommunistischen Norden dramatisch verschärft. Nun dürfte laut dem russischen Botschafter in Nordkorea, Alexander Matsegora, auch klar sein, warum: Die Ende Mai mittels riesiger Ballons nach Nordkorea geschickten Flugblätter sollen „schmutzige und beleidigende“ Darstellungen von Kim Jong Uns Frau Ri Sol Ju enthalten haben. Diese Aktion habe das Fass schließlich „zum Überlaufen“ gebracht.

Die Flugblatt-Aktion von südkoreanischen Aktivisten, die auch die Sprengung eines gemeinsamen Verbindungsbüros zur Folge hatte, habe laut Matsegora eine „besonders ekelhafte Form der Propaganda“ gegen Ri Sol Ju enthalten. Die Flugblätter hätten „ernsthafte Empörung“ ausgelöst.

Nordkoreaner bereiten gerade Millionen von Propaganda-Flugblättern vor, um diese eventuell über Südkorea zu verteilen. (Bild: KCNA via KNS)
Nordkoreaner bereiten gerade Millionen von Propaganda-Flugblättern vor, um diese eventuell über Südkorea zu verteilen.
Insgesamt sollten zwölf Millionen Flugblätter vorbereitet werden. (Bild: KCNA via KNS)
Insgesamt sollten zwölf Millionen Flugblätter vorbereitet werden.

Stimmung drohte zu eskalieren
Mitte Juni verschärfte Nordkorea seine verbalen Angriffe gegen den Bruderstaat. Vergangene Woche sendete Kim jedoch wieder Signale der Deeskalation nach Seoul und kündigte an, seine „Pläne zur militärischen Aktion“ auszusetzen. Vergangene Woche plante Nordkorea, als Vergeltungsmaßnahme ebenfalls Flugblätter über Südkorea abzuwerfen, und ließ mehr als zwölf Millionen Exemplare drucken.

Ein Bild aus besseren Zeiten zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un mit seiner Frau Ri Sol Ju und den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In mit seiner Frau Kim Jung Sook am Gipfel des Paektusan im September 2018. (Bild: AFP)
Ein Bild aus besseren Zeiten zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un mit seiner Frau Ri Sol Ju und den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In mit seiner Frau Kim Jung Sook am Gipfel des Paektusan im September 2018.

Verhandlungen liegen auf Eis
Die Spannungen zwischen den beiden koreanischen Staaten hatten sich seit dem Scheitern eines Gipfeltreffens zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar vergangenen Jahres deutlich zugenommen. Seither liegen die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis.

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