Starker Anstieg bei Corona-Infektionen - vor allem wegen dem Kirchen-Cluster - in und um Linz. Landesregierung verlegt in fünf Bezirken die Ferien vor und lässt Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen schließen. Wenn die Maßnahmen greifen, kann nach einer Woche Schließzeit der Kindergartenbetrieb wieder aufgenommen werden.
Für 81.022 Schüler in Oberösterreich endet bereits heute, Donnerstag, das Schuljahr 2019/20. Eine Woche früher als geplant - und vorerst ohne Zeugnis. Weil Landeshauptmann Thomas Stelzer die Notbremse ziehen musste. Denn die Zahl der Corona-Infektionen ist vor allem im Zentralraum drastisch in die Höhe geschossen; ausgehend von einer rumänischen Freikirche, der „Gemeinde Gottes Pfingstkirche“ mit drei Standorten in Linz.
24 neue Fälle in Linz
In der Landeshauptstadt sind derzeit 63 Personen an Covid-19 erkrankt, 385 Menschen befinden sich in Quarantäne. Allein von Dienstag auf Mittwoch gab es 24 neue Fälle im Stadtgebiet, von denen 20 dem „Kirchen-Cluster“ zugeordnet werden konnten.
Großfamilien als „Super-Spreader“
„Das Infektionsgeschehen umfasst mehrere Standorte der Pfingstkirche in Linz und im Bezirk Linz-Land. Die Betroffenen haben teilweise mehrere Kirchen frequentiert“, sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger: „Es handelt sich um einige wenige rumänische Großfamilien, die bis zu zehn Kinder haben.“ Im Umfeld der Pfingstkirche wurden mehr als 100 Personen in häusliche Quarantäne geschickt, in Linz gibt es in mindestens vier Kindergärten und vier Schulen Covid-19-Fälle, die mit diesem Cluster in Verbindung stehen.
Mehr Öffi-Kontrollen
Die drei Pfingstkirchen wurden geschlossen. Die Verantwortlichen der Stadt Linz wollen mithilfe der Polizei die Einhaltung der Quarantäne überwachen. Es wird auch verstärkte Kontrollen in den Öffis geben, weil dort die Maskenpflicht nur noch wenig ernst genommen wird. Eine halbe Stunde nach der Stadt Linz machte auch die Landesregierung Nägel mit Köpfen. Um 11.30 Uhr erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer, dass in den fünf Bezirken Linz, Linz-Land, Wels, Wels-Land und Urfahr-Umgebung alle Kinderbetreuungseinrichtungen und alle Schulen ab inklusive Freitag geschlossen sind. Eine radikale Maßnahme, die einem zweiten, regionalen Lockdown gleichkommt. „Ein massiver, aber sinnvoller Schritt“, so LH Stelzer.
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