Aufgrund akuter Gefährdungslage wegen Morddrohungen türkischer Nationalisten nach den Demo-Randalen in Wien wird der Innenminister - wie berichtet - nun rund um die Uhr von der Elitetruppe Cobra bewacht. Im „Krone“-Interview spricht Karl Nehammer über Hass im Netz und „wie sich das Leben verändert“.
„Krone“: Herr Innenminister, wie laufen die Ermittlungen nach den Krawall-Protesten?
Karl Nehammer: Zwei türkische Staatsbürger wurden als Gewalttäter festgenommen, ein Rädelsführer angezeigt, und es gab 220 Identitätsfeststellungen.
Und was weiß man zu den Hintermännern der Todesdrohungen gegen Sie und die Integrationsministerin?
Der Verfassungsschutz ist eingeschaltet und hat aufgrund seiner Gefahreneinschätzung Personenschutz für uns empfohlen.
Fühlen sie sich persönlich eingeschüchtert?
Es ist schon ungut, weil es dein Leben und das deiner Kinder verändert. Aber es ist zugleich auch Motivation für null Toleranz.
Hat das rot-grüne Wien ein Integrationsproblem?
Es ist hier keine Frage von Schuldzuweisungen. Es geht um eine Subkultur in türkischen Vereinen. Die Vereine haben auch schon den Ernst der Lage erkannt und sichern volle Kooperation zu. Es ist eine seltsame Gemengelage. Die schnelle Mobilisierung auf der Straße kennen wir ja schon. Aber Gewalt gegen die Polizei in der Heftigkeit ist neu.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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