Wohl in keiner anderen Tiroler Gemeinde ereigneten sich am Sonntag mehr Alpinunfälle wie in Neustift im Tiroler Stubaital. Dort standen die Retter wahrlich im Dauereinsatz ...
Der dramatischste Zwischenfall betraf ein deutsches Ehepaar. Der Mann hatte unabsichtlich einen etwa 100 Kilogramm schweren Gesteinsblock gelöst, der seine 31-jährige Frau traf und verletzte. Das Paar war in der Früh in die sogenannte Elfer Nordwand eingestiegen und wollte die mit Bohrhaken abgesicherte Mehrseillänge „Matum“ bewältigen, als das Unglück geschah. Die laut Polizei etwa sechs Meter von ihrem vorgestiegenen Mann entfernte Frau wandte sich an die Wand, um ihren Kopf zu schützen, wurde allerdings am Unterleib getroffen. Die Verletzte wurde mittels Helikopter-Tau geborgen und ins Spital nach Hall geflogen.
Über felsiges Gelände abgestürzt
Beim Abstieg vom 3418 Meter hohen Wilden Freiger stürzte ein 53 Jahre alter Italiener über felsdurchsetztes Gelände ab. Er konnte von seiner Begleiterin am Seil gehalten werden, die somit den weiteren Absturz verhinderte. Das Duo musste mit dem Notarzthubschrauber gerettet werden - für den schwer verletzten Mann ging es anschließend in die Innsbrucker Klinik.
Freundin verhinderte Schlimmeres
Alpinunfall Nummer drei betraf ein Tiroler Paar auf dem Nordgrat der Uelasgratspitze. Auf einer Seehöhe von rund 2570 Metern stürzte der vorkletternde Mann (29) etwa zehn Meter ab, nachdem sich ein Griff plötzlich gelöst hatte. Auch hier gelang es der Frau noch, den Sturz zu sichern, zum Verletzten abzusteigen und Erste Hilfe zu leisten. Die Frau erlitt leichte Verbrennungen durch den Seilabrieb an der rechten Hand. Auch dieses Duo musste mittels Tau geborgen werden.
Paragleiter abgestürzt
Gegen 16.30 Uhr ereignete sich dann auch noch ein Paragleiter-Absturz. Ein 46-jähriger Deutscher, der am Startplatz bei den Elferbahnen gestartet war, stürzte aufgrund eines Flugfehlers in felsdurchsetztes Gelände ab. Unbeteiligte Gleitschirmpiloten beobachteten aus der Luft den Absturz und schlugen Alarm. Der erheblich verletzte Mann wurde vom Notarzthelikopter geborgen und ins Tal geflogen. Dort begab er sich selbstständig in ärztliche Behandlung.
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