Max Verstappen, Jäger der Rekorde: jüngster F1-Starter, jüngster Sieger, jüngster Pilot mit einer schnellsten Runde. Diesen September könnte er (trotz des Desasters in Spielberg) auch jüngster Weltmeister der Geschichte werden. Damit wäre er in bester Gesellschaft. Ein Streifzug durch die Geschichte der Sport-Wunderkinder.
Marc Marquez, jüngster MotoGP-Weltmeister, 20 Jahre, 266 Tage
Für den Spanier mussten sogar die Regeln geändert werden: Zuvor war es Einsteigern in die Königsklasse verwehrt gewesen, in einem Werksteam zu beginnen. Sie mussten in Satellitenteams langsam an die Belastungen der Königsklasse herangeführt werden. Doch Honda hatte das Gefühl, das wäre Zeitverschwendung. Márquez dankte es ihnen mit dem WM-Titel im Premierenjahr. Mittlerweile pflastern vielerlei Rekorde seinen Weg: jüngster MotoGP-Sieger, die meisten Siege in Folge, die meisten schnellsten Rennrunden etc. Valentino Rossi, Giacomo Agostini und Co zum Trotz gehört MM93 schon heute zu den größten Motorradfahrern, die dieser Sport je sah.
Alex Wurz, jüngster Sieger 24 Stunden von Le Mans, 22 Jahre, 91 Tage
1986, mit zwölf, war er BMX-Weltmeister, zehn Jahre später gewann er als Jüngster das ikonischste aller Langstreckenrennen. Nie zuvor war er an der berüchtigten Strecke an der Sarthe gewesen, auch das Auto, ein offener Porsche, war dem Österreicher unbekannt. Und doch blieb er fehlerlos und schnell. Beim ersten Boxenstopp übernahm er die Führung und gab sie das gesamte Rennen über nicht mehr ab, obwohl die dunkelblaue Nummer 7 bis ins Ziel von zwei Werks-Porsches gejagt wurde. Dieser Sieg ebnete ihm den Weg in die F1.
Pelé, jüngster Fußball-Weltmeister, 17 Jahre, 249 Tage
Bereits 1958 war der Druck, im brasilianischen Nationalteam zu performen, groß - vor allem wenn man noch ein Kind war. Seine Landsleute erwarteten wahre Wunder von Edson Arantes do Nascimento, genannt Pelé. Und die vollbrachte er: versenkte Wales im Viertelfinale im Alleingang (bis heute jüngster WM-Torschütze), riss die Franzosen im Semifinale mit einem Hattrick aus ihren Träumen, legte beim 5:2-Finalsieg gegen Schweden noch zwei Stück drauf und war damit jüngster Weltmeister der Geschichte.
Egan Bernal, jüngster Sieger der modernen Tour de France, 22 Jahre, 196 Tage
Streng genommen gab es mit dem knapp zwanzigjährigen Henri Cornet einen noch jüngeren Sieger, allerdings war das im Jahr 1904 unter undurchsichtigen Umständen. Der Triumph von Bernal, genannt „El Escarabajo“ (der Käfer, weil er die Berge so mühelos hochklettert), im Jahr 2019 elektrisierte die Fans. Am vorletzten Tag schnappte er sich das Gelbe Trikot durch eine Solo-Flucht auf dem Col de l’Iseran. Dabei wäre Bernal um ein Haar gar nicht Straßenprofi geworden: Seine erste große Leidenschaft war das Mountainbike, er war Vize-Weltmeister bei den Junioren. Seinen ersten (!) Rennradbewerb fuhr er 2016 - drei Jahre vor dem ultimativen Sieg.
Martina Hingis, jüngste WTA-Tennis-Siegerin, 16 Jahre, 177 Tage
1997 besiegte die Schweizerin im Finale der Australian Open die Französin Mary Pierce. In diesem Jahr sollte sie alle Grand-Slam-Turniere bis auf eines gewinnen und sich zur jüngsten Nummer 1 der Welt machen. Allerdings war ihre Karriere kurz: Rückenprobleme waren daran schuld, dass sie nach ihrem 18. Lebensjahr keinen bedeutenden Titel mehr gewinnen sollte. Jüngster Sieger bei den Männern ist übrigens nicht Boris Becker, wie viele vermuten würden, sondern Michael Chang, der bei seinem Sieg bei den French Open 198917 Jahre und 110 Tage alt und somit um 118 Tage jünger war als Becker bei seinem Wimbledon-Triumph.
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