Coronavirus in OÖ:

Linzer Primar forscht an Covid-Folgen im Gehirn

Oberösterreich
07.07.2020 15:00

Nachdem COVID-19 zunächst als Lungenerkrankung betrachtet wurde, zeigen sich nun Hinweise, dass auch andere Organsysteme beteiligt sind. Inzwischen weiß man, auch das Nervensystem kann betroffen sein. „Früheste Zeichen sind Riech- und Schmeckstörungen“, schildert Primar Tim J. von Oertzen, Leiter der Klinik für Neurologie, Kepler Uniklinikum. Aber es kann auch zu schwerwiegenden Folgen im Gehirn wie etwa Schlaganfall kommen. Ein Expertennetzwerk hat sich gegründet, um Forschung besser zu vernetzen.

Bekannt ist, dass etwa Riechen und Schmecken ausfallen können. Neu ist: „Dieser Verlust deutet voraussichtlich auf einen eher milden Verlauf hin“, folgert Tim J. von Oertzen, Leiter der Neurologie am Kepler Uniklinikum.

Aber kommt es zu einer Hirnentzündung oder auch Autoimmunreaktion, können sich schwere neurologische Folgen einstellen, bis zum Schlaganfall. „Es wurde auch beobachtet, dass Patienten mit stabiler Lungenentzündung plötzlich starben“, schildert er. Der Atemantrieb im Gehirn hatte einfach versagt.

Tim J. von Oertzen ist Vorstand der Klinik für Neurologie 1 am Neuromed Campus (Bild: Harald Dostal)
Tim J. von Oertzen ist Vorstand der Klinik für Neurologie 1 am Neuromed Campus

Der Linzer Primar ist nun einer der Gründer eines europäischen Expertennetzwerks samt Datenbank, um neurologische Covid-Folgen nachhaltig zu erforschen. Es wurde ein Register ins Leben gerufen, in dem vorausschauend und auch rückblickend Patienten, die eine neurologische Mitbeteiligung bei COVID-19 gezeigt haben, mit ihren spezifischen Symptomen strukturiert erfasst werden können. Für dieses Register bekunden bereits über 200 Institutionen ihr Interesse.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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