Wegen Neuinfektionen

Italienische Lega gegen Einreisen aus Österreich

Ausland
06.07.2020 17:04

Seit 3. Juni ist die Einreise nach Italien aus Österreich wieder ohne Einschränkungen möglich. Aufgrund der gestiegenen Infektionszahlen in Österreich hat sich die oppositionelle Lega jedoch für ein erneutes Schließen der Grenzen zum nördlichen Nachbarn ausgesprochen. Sie wirft der Regierung in Rom vor, zu wenig gegen eingeschleppte Covid-19-Erkrankungen zu tun und verwies dabei ausdrücklich auf die Lage in Österreich. Hierzulande gibt es aktuell wieder mehr als 1000 aktiv am Coronavirus erkrankte.

„In Österreich wächst die Zahl der Ansteckungen. Dasselbe gilt für den Balkanraum und trotzdem treffen Busse und Lkw von den Autobahnen dieser Länder in Italien ein. Es hat keinen Sinn, die Italiener fast drei Monate lang zur Einhaltung derart restriktiver Maßnahmen gegen die Pandemie zu zwingen, wenn wir jetzt erlauben, dass das Virus aus anderen Ländern importiert wird“, kritisierte etwa der Lega-Senator Roberto Calderoli.

Außenminister Alexander Schallenberg sprach sich unterdessen bei einem Besuch in Südtirol am Montag gegen eine Schließung der Grenzen nach Italien aus. Bei einem Treffen in Bozen mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) sagte er, dass man sich im Umgang mit dem Virus keinesfalls in Sicherheit wiegen dürfe.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) begrüßen sich coronaconform bei einem Amtsbesuch in Bozen. (Bild: APA/AUSSENMINISTERIUM/MICHAEL GRUBER)
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) begrüßen sich coronaconform bei einem Amtsbesuch in Bozen.

15 von 28 Neuansteckungen Ausländer
Von den 28 Neuinfektionen der vergangenen Tage in der norditalienischen Region Venetien, würden 15 ausländische Bürger betreffen. „Hier geht es nicht um Rassismus, sondern um öffentliche Gesundheit“, sagte der Präsident Venetiens, Luca Zaia, am Dienstag. Die Region hat eine Einwohnerzahl von fünf Millionen, weshalb die Infektionslage als gering einzuschätzen sei.

Österreicherin positiv nach Italien-Urlaub
Vor wenigen Tagen hatte der Fall einer Österreicherin für Aufsehen gesorgt, die nach ihrer Rückkehr aus dem Italien-Urlaub positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war. Derzeit ist noch unklar, wie und wo sich die Frau angesteckt haben könnte. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die symptomlose Frau bereits mit dem SARS-CoV-2-Erreger angereist war. Sie war mit ihrem Mann und ihrem Sohn vom 26. bis zum 30. Juni in Jesolo.

Corona-Cluster in Vicenza
Besorgniserregend war vor allem ein Infektionsherd in der Stadt Vicenza, der von einem aus Bosnien zurückgekehrten Unternehmer ausgelöst wurde. Der Mann hatte sich bei einem Serben angesteckt, der mittlerweile an Covid-19 verstorben ist. Aufgrund der Infektion mussten 89 Menschen in Quarantäne. Der Reproduktionsfaktor in Venetien stieg von 0,43 auf 1,63. Zaia plant deshalb, Covid-19-Patienten zwangsweise in ein Krankenhaus einliefern zu lassen, sollten sie die Behandlung verweigern.

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