Maßnahmen verschärft

Italien: Spitalspflicht für Covid-Kranke möglich

Ausland
07.07.2020 09:08

Fieber, Husten, Appetitlosigkeit - und eine Geburtstagsparty sowie eine Beerdigung. Ein Unternehmer, der aus Bosnien das Coronavirus in die italienische Stadt Vicenza mitgebracht hatte, bringt die (Urlaubs-)Region Venetien in Bedrängnis. Der Mann hat trotz Symptomen gearbeitet und Veranstaltungen besucht und erst Tage später ein Spital aufgesucht. Da war es allerdings zu spät für 89 Personen, die in Quarantäne mussten. Venetien hat nun die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, unter anderem ist eine Spitalspflicht für Covid-Patienten möglich, betonte Luca Zaia, Präsident Veneziens, am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Wer sich weigert, sich ins Spital einliefern zu lassen, obwohl die Ärzte ihm das verschreiben, wird angezeigt. Zu den verschärften Maßnahmen gehört neben der möglichen Zwangseinlieferung auch eine Geldstrafe in der Höhe von 1000 Euro für Personen, die trotz Quarantäne ihre Heimisolierung ignorieren.

Luca Zaia, Präsident von Venetien (Bild: AFP)
Luca Zaia, Präsident von Venetien

Wie Zaia weiter erklärte, hofft er, dass die italienische Regierung auch auf nationaler Ebene die Strafen verschärft, um die Ausbreitung der Infektionen zu verhindern.

(Bild: AFP )

Keine Einschränkungen im Urlaub
Zur Region Venetien zählen Venedig sowie die Urlaubsorte Caorle, Jesolo oder Bibione. Dort schaffe man den Balanceakt zwischen Virus und Tourismus durch Abstandsregeln am Strand, heißt es von der italienischen Zentrale für Tourismus (Enit). „Österreichische Urlauber haben, abgesehen von der Beachtung weniger Sicherheitsregeln, keine Einschränkungen in ihrem Urlaub in Venetien zu erwarten“, erklärt Martha Kammerer von Enit. Ob das so bleibt, ist angesichts der Bilder unten aus Jesolo wohl eher fraglich.

Italien spricht von viel Abstand am Strand. Die Realität sieht anders aus, die Zahlen steigen. (Bild: www.photopress.at)
Italien spricht von viel Abstand am Strand. Die Realität sieht anders aus, die Zahlen steigen.

Slowenien: Transit mit langen Wartezeiten 
Um Ereignisse wie in Venetien zu vermeiden, stellt Slowenien Einreisende aus den Westbalkan-Staaten unter Quarantäne. 800 Personen wurden am Wochenende in häusliche Isolation geschickt, der Großteil davon aus Bosnien-Herzegowina einreisend. Wer aus Kroatien kommt, muss dies mit Hotelbuchungen und Co. nachweisen.

Slowenien hat die Einreisebestimmungen wieder verschärft, der Transit ist aber möglich. (Bild: AFP)
Slowenien hat die Einreisebestimmungen wieder verschärft, der Transit ist aber möglich.

Entwarnung für durchreisende Österreicher
Entwarnung gibt es aber für durchreisende Österreicher: „Der Transit ist nach wie vor möglich“, erklärte Zana Marijan vom slowenischen Tourismusbüro. Neben Urlaubserinnerungen sollte man aber Geduld mitbringen: Durch die strengen Bestimmungen Sloweniens dürften sich die Grenzwartezeiten weiter verlängern.

Kronen Zeitung/krone.at

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