Mehr als 2000 Autos wurden im Vorjahr in Österreich als gestohlen gemeldet – dabei machten spezialisierte Profidiebe auch vor kontaktlosen Start- und Schließsystemen bei modernen Wagen nicht halt.
Die Sicherheitslücken werden hier massiv unterschätzt.
Erhard Friessnik, Cybercrime Competence Center im BKA
„Nur jeder achte Besitzer eines Keyless Entry Systems verwendet auch eine Sicherheitsbox dafür“, schlug Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien Alarm. „Die Sicherheitslücken werden hier massiv unterschätzt“, betonte auch Erhard Friessnik, der Leiter des Cybercrime Competence Centers vom Bundeskriminalamt.
Und Armin Rauchbüchl, Kriminalbeamter, der elektronische Spuren bei solchen Hightech-Coups sicherstellen kann, schilderte, wie leicht so ein Diebstahl auf Distanz sein kann: „Die Täter agieren sehr gut getarnt, oftmals sind Antennen in Rucksäcke eingenäht und Signalsender als DVD-Boxen getarnt.“ Dieben ist es dann möglich, lautlos ein Auto vor der Haustüre zu knacken und davonzubrausen, während der Besitzer nichts ahnend daheim sitzt.
Banden agieren oft aus sehr großer Entfernung
Die Sicherheitslücke der schlüssellosen Technologie ist das Signal, mit dem der Schlüssel mit dem Fahrzeug kommuniziert. Dieses kann mit einem Signalverstärker auf mehrere Hundert Meter für Auto-Coups ausgedehnt werden. Dabei ist ein Schutz leicht gemacht: Den modernen Schlüssel in eine eigene „Faraday Box“ geben oder ihn einige Male in Alufolie einwickeln, um vor fremden Funkwellen zu schützen.
Matthias Lassnig, Kronen Zeitung
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