Am Dienstag war eines der bestimmenden Themen die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Oberösterreich, die aufgrund des deutlichen Anstiegs der Neuinfektionen in dem Bundesland ab Donnerstag gilt. Dem zuständigen Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) geht diese Maßnahme nicht weit genug: Er schlägt zusätzlich ein „freiwilliges Registrierungssystem“ für Gäste in der Gastronomie vor. Nach bayrischem Vorbild sollen Restaurantbesucher künftig beim Betreten von Lokalen ihre Kontaktdaten in Listen eintragen.
Diese Maßnahme könnte das sogenannte Contact Tracing vereinfachen und dabei helfen, auftretende Cluster rascher einzudämmen und eine stärkere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Am Dienstag gab es noch entsprechende Abstimmungsgespräche zwischen der oberösterreichischen Landesregierung sowie Vertretern der Wirtschaftskammer und der Gastronomie.
Stelzer für einheitliches System
Ziel ist es laut Stelzer, ein einheitliches System für alle Lokale zu entwickeln. Die Bekanntgabe eines Kontaktes von den Gästen erleichtere im Falle eines Corona-Verdachts ein rasches Ermitteln der Infektionskette. Ob und wann diese freiwillige Registrierung auch in Oberösterreich kommt, stand am Dienstag noch nicht fest. Oberösterreich hat mittlerweile wieder 427 Covid-19-Erkrankte und 1033 Personen, die sich in Quarantäne befinden.
Handhabung in Deutschland unterschiedlich
In Bayern und in anderen deutschen Bundesländern, die sich für diese Maßnahme entschieden haben, wird die Gästeregistrierung ganz unterschiedlich gehandhabt. Teilweise fragt das Personal beim Aufnehmen der Bestellung nach den Kontaktdaten, andere legen Listen zum händischen Eintragen auf. Da auch einige Datenschützer bereits Alarm schlugen, setzen manche Gastro-Betreiber mittlerweile auf digitale Lösungen, die „papierlos und datenschutzkonform“ funktionieren - zum Beispiel mithilfe eines QR-Codes, der gescannt wird.
In England öffneten am vergangenen Samstag die Pubs nach drei Monaten wieder, was einen regen Besucheransturm zur Folge hatte. Dabei infizierten sich bereits einige Gäste mit dem Coronavirus, aufgrund der strengen Auflagen mussten die Pub-Besucher jedoch ihre Kontaktdaten hinterlassen.
Befürchtungen eingetreten
Während einer Pressekonferenz sagte Stelzer zu den gestiegenen Infektionszahlen, dass eingetreten sei, „was viele prophezeit haben“. Die Konsequenz dieser Entwicklung war für Stelzer die Wiedereinführung der Maskenpflicht - vorerst ohne zeitliche Beschränkung. Auch weitere Verschärfungen konnte der oberösterreichische Landeshauptmann vorerst nicht ausschließen. Er hoffe aber, dass dies nicht nötig sei.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.