Kaum Infektionsfälle hat es bei zwei großen Studien zur Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus an Wiener Schulen gegeben. Nur einen einzigen positiven Test bei einer Lehrerin verzeichnete man bei zu zwei verschiedenen Messzeitpunkten genommenen 5100 Gurgelproben von Schülern und Pädagogen. Bei einer anderen, zweiten Studie per Nasen-Rachen-Abstrich wurden zwei Fälle bei 2100 Proben registriert.
Bei der ersten Erhebung setzten die Forscher um den Molekularbiologen Michael Wagner (Universität Wien) nicht auf den ansonsten üblichen Nasen-Rachen-Abstrich zum Nachweis des Erbguts des Virus, sondern auf einen einfachen Gurgeltest. Vorteil: Diese Methode ist vor allem für Kinder wesentlich weniger unangenehm und kann in Zukunft auch zu Hause durchgeführt werden.
„Können Kinder gut gurgeln?“
Für ihre Studie testeten die Forscher in zwei verschiedenen Erhebungswochen - 15. bis 19. Juni sowie in der letzten Schulwoche von 29. Juni bis 3. Juli - vor Schulen. Die Teilnahme war freiwillig. Um eine gültige Probe zu erhalten, musste eine Minute gegurgelt werden. „Die Hauptfrage war: Können Kinder gut gurgeln? Und das ist überraschend gut gegangen. Es hat sogar bei Erstklässlern in über 80 Prozent der Fälle gut funktioniert“, so Wagner.
Wichtig ist das vor allem deshalb, weil so in Zukunft relativ einfach viele Schüler ohne großen logistischen Aufwand getestet werden könnten. Sobald die Proben am Institut seien, habe man die Ergebnisse am nächsten Werktag.
Abstrich-Studie fällt ebenfalls erfreulich aus
Auch die zweite Studie von MedUni Wien und Wilhelminenspital kam laut ORF zu einem ähnlichen Ergebnis: Mittels Nasen-Rachen-Abstrich wurden ab Mitte Mai rund 2100 Schulkinder getestet - in diesem Fall mit zwei positiven Ergebnissen. Im Rahmen dieser Untersuchung fanden auch Blutabnahmen für Antikörpertestungen statt. Diese Ergebnisse werden aber voraussichtlich erst Ende des Sommers vorliegen.
In Wien sind bis dato 178.128 Personen auf das Coronavirus getestet worden, 4120 von ihnen positiv. Bei den Testungen setzt die Bundeshauptstadt auf eine eigene Strategie. Es werden Umfeld-Screenings durchgeführt und alle Personen getestet, die mit dem Infizierten im engen Kontakt standen - egal, ob sie Symptome haben oder nicht.
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