Während die FPÖ im bisherigen Wiener Vorwahlkampf eher mit niedrigen Umfragewerten für Aufsehen gesorgt hat, löste ein Interview-Sager von Generalsekretär Michael Schnedlitz nun heftige Reaktionen der anderen Parteien aus. Schnedlitz meinte, es brauche gegen die „ungezügelte Zuwanderung“ ein „Unkrautbekämpfungsmittel, dass das Problem bei der Wurzel packt“.
Im Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ lobte Schnedlitz außerdem die Aussage seines Parteichefs Norbert Hofer, der den Islam als gefährlicher als das Coronavirus eingestuft hatte. Damit habe er „Ecken und Kanten gezeigt“. Hofer hatte für die Aussage eine Anzeige wegen Verhetzung kassiert.
„Neuer Tiefpunkt in politischer Sprache“
In einer ersten Reaktion bezeichnete die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz die Aussage von Schnedlitz als „erbärmlich und untragbar“. NEOS-Generalsekretär Nick Donig ortete einen „neuen Tiefpunkt in politischer Sprache“ und forderte ein „scharfes Stopp“ aller Parteien: „Diese menschenverachtende Sprache von ‚Unkraut‘ und ‚Vernichtung‘ hat in unserer Gesellschaft und in der Politik absolut nichts verloren. Ich erwarte eine scharfe Verurteilung dieser Aussagen aller Parteien.“
Innenminister soll härter vorgehen
Wegen der Angriffe türkischer Ultra-Nationalisten auf kurdische und linke Demonstranten forderte Schnedlitz Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zu einem härteren Vorgehen auf. Es seien keine „Samt-, sondern Kettenhandschuhe“ gefragt.
„Können wir in den Orient auswandern“
Außerdem hinterfragte Schnedlitz die Wirksamkeit des - in Oberösterreich gerade erst wiedereingeführten - Mund-Nasen-Schutzes: „Wir wissen, dass die Masken in der Eindämmung von Infektionen wirkungslos und nur ein Zeichen der Angstmache sind. Wir können gleich in den Orient auswandern, wenn wir uns wieder verschleiern.“
Schnedlitz stapelt für Wien-Wahl tief
Die Chancen seiner Partei bei der Wien-Wahl ordnete Schnedlitz in dem Interview bescheiden ein: „Hoch gewinnen werden wir das nimma.“ Ein Wahlziel wollte der Generalsekretär jedoch nicht ausgeben. Die Wiederöffnung der Grenzen bezeichnete Schnedlitz als gut. Man könne die Wirtschaft „nicht umbringen“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.