Ist es Langeweile, Respektlosigkeit, Dummheit oder eine Kombination aus allem? Eine steirische Landwirtin aus der Gaal und ÖVP-Bundesrätin findet zum umstrittenen „Trend“, Kühe zu erschrecken und sich dabei filmen zu lassen, deutliche Worte. Und warnt, dass Verbote auf den Almen auf uns zukämen, wenn das Miteinander nicht mehr funktioniere.
„Krone“: Isabella Kaltenegger, Sie züchten Limousin- und Kobe-Rinder, haben 80 Tiere - was halten Sie von diesem Trend?
Isabella Kaltenegger: Ich empfinde ihn als Gemeinheit gegenüber den Bauern, den Tieren und jenen Menschen, die sich korrekt verhalten. Denn solche Wahnsinnige provozieren Verbote, die man nicht brauchen würde. So etwas ist verantwortungslos, rücksichtslos und, ehrlich gesagt, blöd.
Da lassen Wanderer ihre Hunde kreuz und quer über Kuhweiden rennen, Bauern müssen ständig Angst haben vor Klagen, Mountainbiker fordern ihre „Rechte“ ein. Mutet man unseren Landwirten heutzutage schon zu viel zu?
Wir Bauern sind glücklich, wenn die Menschen sich an unserer Natur erfreuen, an unseren Tieren. Aber nur, wenn sie den nötigen Respekt mitbringen. Auch davor, dass sie sich hier auf dem Grund anderer befinden. Kein Gartenbesitzer würde sich das gefallen lassen, was von Land- oder auch Forstwirten selbstverständlich eingefordert wird.
Ist ein gutes Miteinander überhaupt noch möglich?
Daran glaube ich fest. Jedoch braucht es Spielregeln, wie überall. Es schießen ja auch nicht elf Fußballer zugleich auf den Tormann.
Wie sieht es mit Eigenverantwortung aus?
Die fordert zwar jeder für sich ein - aber die reicht halt nicht aus, wie man oft sieht. Daher muss es Vorgaben geben. Sonst kommt es sicher zu Einschränkungen, die alle treffen, was aus meiner Sicht sehr schade wäre.
Ihr Appell?
Hirn einschalten. Wieder Respekt lernen! Vor Natur, Tieren und Mitmenschen.
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