"Kein normaler Mensch würde sich zu Hause einen Pool bauen, der nur 1,30 Meter tief ist. Das Freibad ist ein Schildbürgerstreich", kritisiert der Schwimmpräsident den Chef der Grazer Freizeitbetriebe (Holding Graz) Michael Krainer, der für die Planungen des neuen Bad Eggenberg zuständig ist.
Krainer meint: "Das ist Schwachsinn. Das Freibecken war nie als Sportbecken konzipiert. Für Wettkämpfe gibt's die Halle." Krainers Rechtfertigung klingt bestechend - stimmt nur leider nicht so ganz. Auf der Stadtentwicklungs-Homepage der Stadt Graz wird das neue "Sportfreibad mit acht Bahnen" angepriesen (siehe Entwurf im Bild). Auch in vielen Erklärungen der Stadt Graz war immer wieder die Rede von einem Sportfreibad (etwa am 14. Februar 2008 auf graz.at).
Angelegenheit wird geprüft
Krainers Chef, Holding Graz-Vorstand Wolfgang Malik, will die Angelegenheit nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub nächste Woche prüfen lassen. Malik zeigte sich jedenfalls verwundert über die geringe Tiefe. Auch ÖVP-Sportstadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg will von der Verringerung der Beckentiefe noch nie gehört haben: "Mein Fokus galt der Halle." Kritik sei berechtigt, komme aber zu spät. "Ein neuerlicher Umbau würde eineinhalb bis zwei Millionen Euro kosten."
Einen "desaströsen Planungsfehler" ortet SPÖ-Stadtrat Karl-Heinz Herper: "Mir fehlt das Verständnis für dieses Vorgehen." Und der Grazer Sportamtsleiter, Gerhard Peinhaupt, mit Krainer für die Planungen verantwortlich, meint: "Wir haben alles durchdacht, mit Verantwortlichen des österreichischen Schwimmverbandes gesprochen. Man kann im Freibecken trainieren."
von Gerald Richter ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
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