Jener 31-Jährige, der am Dienstagabend im Grazer Stadtbezirk Jakomini im Zuge eines Streits mehrere Schüsse auf seinen Kontrahenten abgegeben und drei Personen verletzt hatte, schweigt sich bei den Befragungen laut Polizei zur Tat aus. Der Grund des Streits soll ein ausgesprochen nichtiger gewesen sein: Ein 24-Jähriger habe den Schützen angeblickt ...
Der 31-jährige Kosovare war gegen 18 Uhr mit einem 24-jährigen Rumänen im Bereich eines Supermarktes im südlichen Bereich der Neuholdaugasse in Streit geraten, als dieser vom jüngeren Mann offenbar „angeblickt“ worden war. Der Ältere zog ein Messer und bedrohte den Jüngeren, dieser und sein 20 Jahre alter Bekannter (ein Tschetschene) ergriffen daraufhin die Flucht.
Wenig später kehrten die beiden wieder in den Bereich des Supermarktes zurück. Da tauchte auch der 31-Jährige wieder auf, diesmal mit einem Pkw. Aus dem Fahrzeug schoss er mit einer Faustfeuerwaffe auf die beiden Männer. Der 20-Jährige wurde durch Projektilteile verletzt. Zwei unbeteiligte Personen, ein 22-Jähriger und eine 82 Jahre alte Frau an einer Bushaltestelle, wurden ebenfalls verletzt, die ältere Dame am Knöchel.
Opfer wurde operiert
Die Verletzten wurden ins LKH gebracht und behandelt. Ärzte entfernten in einer Operation Projektilteile aus der Wunde des 20-Jährigen. „Diese werden derzeit untersucht“, sagte ein Polizist. Damit wolle man auf die Art der Munition und die Waffe kommen. Die Faustfeuerwaffe wurde bisher nicht gefunden. Es könnte sich um eine umgebaute Gaspistole oder tatsächlich um eine Pistole handeln.
Schütze wollte durch Hintereingang flüchten
Der Schütze flüchtete mit dem Pkw zur Wohnung seiner Lebensgefährtin in der Fischergasse. Zeugen hatten sich das Kennzeichen gemerkt, so kam die Polizei rasch auf die Adresse. Als Polizisten anrückten, versuchte der Mann noch durch einen Hintereingang des Mehrparteienhauses zu flüchten, lief aber im Hof Beamten einer Sektorstreife in die Arme. Er leistete bei seiner Festnahme keinen Widerstand. In der Wohnung wurde ein Klappmesser gefunden. Ob es sich um die Tatwaffe handelt, müsse noch geklärt werden, hieß es.
Der Kosovare zeigte sich bei den Befragungen im Polizeianhaltezentrum bisher ausgesprochen wortkarg. „Er will seinen Anwalt sprechen“, sei eine der wenigen Äußerungen. Bisher war der Mann nicht polizeilich aufgefallen, Opfer und Täter kannten einander nicht. Alle Beteiligten wohnen im weiteren Umkreis des Tatortes.
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