Will Druck ausüben

Trump drängt auf Schulöffnungen im Herbst

Ausland
08.07.2020 16:40

Obwohl die USA mit 60.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gerade erst einen neuen Rekord zu verzeichnen haben, drängt US-Präsident Donald Trump auf eine Öffnung der Schulen nach den Sommerferien. „Wir wollen, dass unsere Schulen im Herbst geöffnet sind“, sagte er am Dienstag bei einem Runden Tisch mit Lehrern, Schülern und Studenten im Weißen Haus.

Das sei sehr wichtig sowohl für das Land als auch für das Wohlbefinden von Schülern und deren Eltern. „Wir werden Druck auf die Gouverneure und alle anderen ausüben, die Schulen zu öffnen.“ Dabei verharmloste Trump die Corona-Krise erneut und warnte davor, die Schulen aus politischen Erwägungen geschlossen zu halten. Länder wie Deutschland, Dänemark, Norwegen oder Schweden hätten die Schulen „ohne Probleme“ wieder geöffnet, schrieb der US-Präsident auf Twitter.

Außerdem sagte er, dass die Zahl der Todesfälle in den USA im Vergleich zum Höhepunkt der Krise deutlich abgenommen habe und fügte hinzu, dass die Covid-19-Sterblichkeitsrate in den USA, eine der „niedrigsten auf der Welt“ sei. Laut Daten der Johns-Hopkins-Universität ist diese Aussage unrichtig. Unter den 20 am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern, weisen 13 Staaten eine niedrigere Todesrate pro 100 bestätigter Corona-Infektionen aus.

Harvard sollte „sich schämen“
Trump übte scharfe Kritik an der US-Eliteuniversität Harvard, die am Montag mitgeteilt hatte, wegen des Coronavirus im Wintersemester alle Vorlesungen online abzuhalten. „Ich denke, dass sie es sich leicht machen, und ich denke, sie sollten sich schämen“, sagte Trump. Der Präsident schloss einen erneuten Lockdown wegen der Pandemie aus. „Wir bleiben offen, wir schließen nicht.“

Die US-Eliteuniversität Harvard führt eine Impfpflicht für Studenten ein. (Bild: AP)
Die US-Eliteuniversität Harvard führt eine Impfpflicht für Studenten ein.

Neuer Rekord: 60.000 Infektionen
Seit Inkrafttreten der Lockerungen in den USA stiegen die Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus explosionsartig an. Am Dienstag lag die Zahl der Neuinfektionen bei mehr als 60.000 innerhalb eines Tages, ein neuer Rekord. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als drei Millionen Ansteckungen und 131.000 Todesfälle verzeichnet.

Bei dem runden Tisch im Weißen Haus kritisierte Trump die Elite-Universität Harvard, die im Herbst mit Online-Vorlesungen in das neue Studienjahr starten möchte. (Bild: AP)
Bei dem runden Tisch im Weißen Haus kritisierte Trump die Elite-Universität Harvard, die im Herbst mit Online-Vorlesungen in das neue Studienjahr starten möchte.

Forscher: Maske könnte Schlimmeres verhindern
Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer bis November auf bis zu 208.000 Personen ansteigen könnte. Diese Zahl könnte durch das flächendeckende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit jedoch auf bis zu 163.0000 gesenkt werden, sagten Forscher der Universität von Washington in Seattle.

Pandemie nie unter Kontrolle gebracht
Der bekannte US-amerikanische Infektiologe Anthony Fauci erklärte, dass die USA die Pandemie nie unter Kontrolle gebracht hätten: „Die Lage ist wirklich nicht gut und erfordert sofortiges Handeln.“ Wenn man nicht bald entschlossen gegensteuere, könnte die Zahl der täglichen Neuinfektionen schon bald auf über 100.000 pro Tag ansteigen. 

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