Nach nur einer Woche der Schließung werden die Kindergärten und andere Betreuungseinrichtungen in Linz, Wels und den Bezirken Linz-Land, Urfahr-Umgebung sowie Wels-Land ab kommenden Montag wieder geöffnet. Das Land Oberösterreich hatte die Einrichtungen am Freitag vergangener Woche geschlossen, weil die Zahl der an Covid-19 Erkrankten in diesen Bezirken stark angestiegen war.
Der zuletzt sprunghafte Anstieg an Neuerkrankungen in Oberösterreich hatte zu der Maßnahme geführt, Neuinfektionen wurden vor allem an Schulen und Kindergärten registriert. Am Freitag folgte schlussendlich die Schließung von insgesamt 287 Schulen, 154 Krabbelstuben, 266 Kindergärten sowie 108 Horten mit 81.000 Schülerinnen und Schülern, 21.200 Kindern in Kindergärten und Krippen sowie 9600 Hortkindern in fünf Bezirken.
Kritik an der Maßnahme folgte rasch - unter anderem seitens des Bildungsministers Heinz Faßmann (ÖVP). Er halte so große Schulschließungen mit rund 90.000 betroffenen Schülern für nicht opportun, erklärte er. Vielmehr erachtete er Quarantäne der jeweils betroffenen Bildungseinrichtungen als zielführender. Wie es am Donnerstag seitens des Landes via Aussendung hieß, seien die Schließungen von Schulen, Kindergärten, Krabbelstuben und Horten eine notwendige Maßnahme gewesen, um eine unkontrollierbare Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Ein von einer Freikirche ausgehender Cluster habe die Kontaktverfolgung extrem erschwert, hieß es. Diesen Cluster hätten die Behörden nun gut abgrenzt, daher könnten die Einrichtungen in den betroffenen Bezirken ab Montag wieder zum Normalbetrieb übergehen.
„Können guten Gewissens Betreuungseinrichtungen wieder öffnen“
Die Befürchtung aus der Anfangszeit, dass viele unerkannte Fälle aufgrund des schwierigen Kontaktmanagements im Zuge des Clusters auftreten, habe sich nicht bestätigt. „Deswegen können wir guten Gewissens die Betreuungseinrichtungen wieder öffnen - auch im Hinblick darauf, dass die Zahlen der zu betreuenden Kinder in den Sommermonaten nicht so hoch sind wie zu anderen Jahreszeiten“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP).
Hygieneauflagen aus erster Schließungsphase
Der Betrieb werde unter Hygieneauflagen aus der ersten Schließungsphase stattfinden, hieß es. Wichtigster Punkt sei die Vorgabe, dass Gruppen nicht durchmischt werden dürfen. „Uns muss bewusst sein, dass wir großflächigere Schließungen nur dann vermeiden können, wenn wir die Infektionsketten und Kontaktpersonen lückenlos nachvollziehen können“, hieß es. Man werde die Entwicklung täglich genau beobachten und jeden einzelnen Fall genau beurteilen. „So kann es zum Beispiel auch zu punktuellen Schließungen kommen, wie wir sie derzeit etwa in Neuhofen oder Mauthausen sehen“, erklärten der Landeshauptmann und seine Stellvertreterin.
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