AKW Mochovce

Patrone in Postfach: Atomkritiker mit Mord bedroht

Ausland
10.07.2020 06:00

Nun greifen offenbar Handlanger der Atommafia zu immer schlimmeren Mitteln, um ihre Kritiker einzuschüchtern - und mundtot zu machen! So wurde in der Slowakei vor Kurzem dem Aufdecker-Journalisten Peter Sabo eine Revolver-Patrone ins Postkastl gelegt: eine klare Morddrohung gegen den mutigen Reporter.

Peter Sabo, der als Redakteur für das Nachrichtenportal aktuality.sk schreibt, lebt mit seiner Frau in dem Haus, in dem die unmissverständliche Morddrohung deponiert wurde. Als Kollege des vor zweieinhalb Jahren ermordeten Jan Kuciac lässt sich der Journalist aber nicht einschüchtern.

Aufdecker-Journalist Peter Sabo wurde mit Mord bedroht. (Bild: Branislav Wáclav / Aktuality.sk)
Aufdecker-Journalist Peter Sabo wurde mit Mord bedroht.

„Lassen uns nicht einschüchtern“
Konkret hat er in letzter Zeit recht kritisch über die Korruptionslawine rund um den Ausbau der beiden AKW-Blöcke 3 und 4 in Mochovce berichtet. Auch sein Chefredakteur gibt eine klare Parole aus: „Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden die Korruptionsfälle bis in die höchsten Kreise verfolgen.“ Ein journalistisches „Credo“, das auch bei uns in der „Krone“ als Leitsatz gilt!

„Journalisten zu bedrohen, ist absolut unzulässig“
In der Slowakei stellt sich zudem die neue Präsidentin Zuzana Caputova klar hinter das Prinzip aller Aufdecker: „Einen Journalisten zu bedrohen, ist absolut unzulässig. Es ist unmöglich, in einer Demokratie die Wahrheit zum Schweigen zu bringen.“

Zuzana Caputova (Bild: AFP)
Zuzana Caputova

Und auch Dr. Reinhard Uhrig von Global 2000 - mit ihm und einem mutigen Whistleblower haben wir im Vorjahr die tickende atomare Zeitbombe im Schrottreaktor aufgedeckt - spricht Klartext: „Offenkundig bekommen einige Mächtige kalte Füße angesichts der Enthüllungen und lassen nun Aufdecker bedrohen.“

Christoph Matzl und Mark Perry, Kronen Zeitung

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