Die Geschichte hat schon einen ziemlich langen Bart. Und so richtig wird keiner daraus schlau, warum die ÖBB die älteste Stadt Österreichs schon seit vielen Jahren in Sachen barrierefreier Bahnhof im Regen stehen lassen. Nun startet Enns per einstimmig beschlossener Resolution an die Bundesbahnen wieder einmal einen neuen Versuch - damit sich in Sachen Baubeginn vielleicht doch noch bis 2021 etwas tut.
Öffis hin oder her – was hilft einem die Bahn, wenn man sie nur erschwert benutzen kann? Denn wer einen Zug von Enns Richtung Linz nehmen will, sollte besser nicht im Rollstuhl sitzen oder auf einen Rollator angewiesen, aber auch nicht mit Fahrrad oder Kinderwagen unterwegs sein. Außer dem Gleis 1 sind die anderen Geleise nur per Unterführung und damit verbundenen Stufen zu erreichen.
Kein Baubeginn vor 2023
„Kürzlich war ich in Seitenstetten, sogar die haben einen Aufzug, und Asten mit halb so vielen Einwohnern als Enns auch“, kann sich Seniorenbundobmann Gottfried Kneifel nicht erklären, woran es liegt. Im ÖBB-Umsetzungsplan wird die älteste Stadt nicht gesondert erwähnt, heißt: Mit einem Baubeginn ist nicht vor 2023 (Fertigstellung 2025) zu rechnen. Dabei werden Orte mit „Points of special Interests“, Stationen in unmittelbarer Nähe von Sonderkrankenanstalten oder anderen Gesundheitseinrichtungen bevorzugt behandelt. Dass sich in Enns nur knapp 900 Meter vom Bahnhof entfernt, eine Rehaklinik befindet, hat sich scheinbar bis zu den ÖBB noch nicht rumgesprochen.
Eine ÖBB-Zusage wäre das „Sahnehäubchen“
SP-Stadtchef Franz Stefan Karlinger hofft, dass die Gespräche durch die im Gemeinderat beschlossene Resolution wieder Fahrt aufnehmen. Für ihn, der im Herbst 2021 abtritt – die „Krone“ berichtete, wäre eine Zusage der ÖBB für einen früheren Baubeginn ein abschließendes „Sahnehäubchen“.
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