Warnung in Kasachstan

„Neue Lungenentzündung“ tödlicher als Corona?

Ausland
10.07.2020 13:16

Die chinesische Botschaft in Kasachstan warnt derzeit eigene Staatsbürger vor einer „neuen Lungenentzündung“, die derzeit in Kasachstan wüten und womöglich gefährlicher als das Coronavirus sein soll. Mehr als 17.000 Tote soll die bisher unbekannte Krankheit gefordert haben. Diese Schreckensmeldung wurde von Behörden des zentralasiatischen Staates umgehend dementiert.

Die chinesische Botschaft spricht von Hunderten neu infizierten Menschen pro Tag und appelliert an die eigenen Staatsbürger, Massenansammlungen zu vermeiden und überhaupt nicht notwendige Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände möglichst zu vermeiden. Zudem solle man stets einen Mund-Nasen-Schutz tragen, heißt es.

(Bild: APA/dpa)

Das kasachische Gesundheitsministerium sprach am Freitag in einer Stellungnahme von einer „Lungenentzündung unbekannter Herkunft“. Allerdings handle es sich bei dieser Bezeichnung um eine Klassifikation, die den WHO-Regeln beim Umgang mit Corona-Verdachtsfällen entspreche. Berichte und Warnungen über eine „neue und noch tödlichere Lungenkrankheit“ seien „Fake News“, betonte das Gesundheitsministerium.


Die chinesische Warnung fällt mit einem erneut drastischen Anstieg der Corona-Fallzahlen zusammen. Zuletzt registrierten die Behörden kasachischen Medien zufolge rund 1600 neue Fälle binnen eines Tages. Die Gesamtzahl der Infektionen im Land stieg demnach auf über 41.000. Mehr als 180 Menschen sind bisher gestorben. Auch Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew, der weiter viele Ämter hat und großen Einfluss ausübt, hat sich mit dem Virus infiziert.

Kasachstans Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew (Bild: APA/AFP/POOL/BRENDAN SMIALOWSKI)
Kasachstans Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew

Die Situation in den anderen zentralasiatischen Staaten
Nur werden die Lockerungen wieder zurückgenommen. Seit dem Wochenende herrschen wieder Lockdown-ähnliche Zustände in der ehemaligen Sowjetrepublik. Andere zentralasiatische Staaten wie Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan haben seit Beginn der Corona-Pandemie ebenfalls jeweils mehrere Tausend Infektionen registriert. Nur das autoritär geführte Turkmenistan hat offiziell noch keinen einzigen Fall gemeldet. Menschenrechtler bezweifeln die Angaben jedoch und kritisieren, die Regierung gefährde so Menschenleben.

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