Die universitäre „Nein, aber“-Kampagne zu Tierversuchen an der JKU hat es geballt vor Augen geführt: Die 13 Lehrstuhlinhaber an der Linzer Medizinfakultät, die den Kurs von Rektor Meinhard Lukas unterstützen, sind alles Männer. 13 Professoren, keine Professorin.
Einen „Aufstand“ gibt es dagegen, anders als in der Karikatur, noch nicht. Aber eine gewisse Nachdenklichkeit ist angesichts des Versuchs der „Krone“, diese absolute Männerdominanz zu hinterfragen, bei der Uni-Führung schon eingekehrt.
Es ist leider nach wie vor so, dass Frauen in Führungspositionen in den Bereichen Medizin und Wissenschaft unterrepräsentiert sind.
Vizerektorin Elgin Drda
Apropos: Wenigstens die universitäre Führungsperson der Medizin-Fakultät ist eine Frau. Vier männliche Dekane und Vizedekane ergänzen ihre Mannschaft. Wenn man weitersucht, stößt man dort auch auf andere Frauen in Führungsfunktionen: Das Zentrum für Medizinische Lehre wird von Katharina Steininger-Kaar geleitet, das Zentrum für Klinische Forschung von Angelika Moder. Unter den Lehrstuhlinhabern ist kürzlich aber der 13. Mann dazugekommen, nämlich Wolfram Hötzenecker, Professor für Dermatologie und Venerologie.
Frauen sind im Kommen
Wer bedenkt, dass Frauen in der Medizin sehr im Kommen sind, kann sich nur wundern: „Knapp 52 Prozent unserer Medizinstudierenden sind bereits weiblich, beim Doktoratsstudium Medical Sciences beträgt der Frauenanteil 38 Prozent. Das stimmt mich doch zuversichtlich für die Zukunft“, sagt Drda und sie beteuert: „Frauen in Medizin und Wissenschaft zu fördern, ist ein besonderes Anliegen von mir.“
Hoffen auf Fortsetzung des Trends
Sie hofft, dass sich der Trend künftig auch bei den Besetzungen der noch offenen Lehrstühle durchsetzen wird: „Es freut mich daher sehr, dass drei von fünf Lehrstuhl-Kandidaten in den laufenden Berufungsverfahren weiblich sind.“ Hier geht es um die Fächer Allgemeinmedizin, Anatomie und Zellbiologie, Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie/Hepatologie, Pharmakologie und Tumorbiologie. Später folgen noch Neurologie, Lungenheilkunde und Versorgungsforschung.
18% Bewerberinnen
Insgesamt gab es für die Professuren an der JKU-MedFak 160 Bewerber, davon 29 Frauen. 8 kamen in einen 3er-Vorschlag für die Vergabe, während das 39 Männer schafften. Die unabhängige Berufungskommission hat aber keine Frau an die erste Stelle gesetzt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.