15 Covid-19-Fälle in Perg und Mauthausen in Oberösterreich gehen offenbar auf Rückreisen vom Westbalkan zurück. Der Zuwachs bei den Infizierten in Oberösterreich hat sich am Samstag verlangsamt. Landeshauptmann Thomas Stelzer (OÖ) fordert mehr Grenzkontrollen.
„Wir brauchen strengere Kontrollen an den Grenzen, um das Virus nicht stärker ins Land zu holen“, warnt Stelzer nun genauso wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor Sorglosigkeit im Urlaub. Denn allein in den vergangen zwei Wochen hatten 45 Urlaubs-Heimkehrer nach Oberösterreich Corona mit im Gepäck - davon sechs, die am Samstag getestet wurden. Aus diesen Ländern kamen die Infizierten: Kosovo (zehn), Serbien (neun), Bosnien (sieben), Rumänien und Kroatien je fünf, jeweils zwei aus Mazedonien und der Türkei, jeweils ein Kranker aus Frankreich, Deutschland, Montenegro, Afghanistan und Italien.
Ansteckungs-Cluster im Bezirk Perg
Wie diese Einzelfälle explodieren, zeigt ein Cluster im Bezirk Perg, auf den in Summe schon 15 Fälle zurückzuführen sind. Ein Paar steckte sich bei einem Heimatbesuch am Westbalkan mit dem Covid-19-Virus an und brachte ihn ins Mühlviertel. Der Mann steckte dann fünf Kollegen in der Farben-Firma Synthesa in Perg und seine Frau als Kindergartenhelferin in Mauthausen fünf Kinder an. „Wir arbeiten wie Kriminalisten, um die Ansteckungswege zurückzuverfolgen, haben allein in diesem Fall schon 143 Tests durchgeführt“, sagt Pergs Bezirkshauptmann Werner Kreisl. In seinem Bezirk, der von der Kindergarten- und Schulschließung nicht betroffen war, gibt es mehr als 40 Erkrankte. Auch der Linzer Kirchen-Cluster hat hier Auswirkungen - da rumänische Gläubige abseits der Freikirche auch mit anderen Personen in Kontakt waren.
Erstmals wieder Rückgang in Linz
Die Ausbreitung des Virus scheint aktuell eingebremst zu sein. Mit Stand Samstag, 17 Uhr, gab es in Oberösterreich 562 Fälle, das waren um 25 mehr als am Vortag. In Linz ging die Zahl der Fälle von 133 auf 132 zurück, die Stadtväter wollen aber keinesfalls Entwarnung geben. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mahnt weiter zur Vorsicht. Konkret gibt es einen Alarm beim Restaurant „Goldküste“ in der LentiaCity, wo eine Mitarbeiterin, die von 1. bis 4. Juli hier tätig war, positiv auf Covid-19 getestet wurde.
Ausgelastete Hotline
Wer Symptome wie Fieber, trockenen Husten oder Geschmacksverlust hat, soll sich unter der Hotline 1450 melden. Die war am Samstag auch ausgelastet - eine „Krone“-Leserin beklagte, dass sie schon während der Vorwoche drei Anrufe brauchte, ehe sie einen Test-Termin bekam. Kommende Woche soll die Hotline personell aufgestockt werden.
Markus Schütz, Kronen Zeitung
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