Nur zehn Tage nach zwei Herzstillständen konnte Ludwig V. (62) aus Klaffer am Hochficht in Oberösterreich am Donnerstag das Kepler Uniklinikum Linz bereits verlassen. „Sein Zustand grenzt an ein Wunder“, staunen selbst Ärzte. Dass er sein Leben den Enkeln Jonas (15), Jana (11) und Laura (11) verdankt, erfuhr er auf der Intensivstation - sie hatten ihn reanimiert.
„Krone“: Welche Erinnerung haben Sie an den 29. Juni, als plötzlich Ihr Herz stehen blieb?
Ludwig V.: Der gesamte Tag ist wie ausgelöscht. Passiert ist es offenbar um die Mittagszeit. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, dass ich am Vormittag Holz abgeschnitten habe und dann zum Mittagessen gekommen bin.
Ihre Enkel waren Corona-bedingt daheim, weil sie noch Online-Unterricht erhielten.
Das war mein großes Glück. Ohne diese Corona-Maßnahmen würde ich ganz sicher nicht mehr leben.
Vor allem Jonas (15) ist über sich hinausgewachsen.
Es ist ein Wahnsinn, was der Bub geleistet hat. Er hat mich zweimal wiederbelebt und bis zum Eintreffen des Notarztes 20 Minuten lang die Herzdruckmassage bei mir gemacht. Dabei hat jeder Griff hundertprozentig gepasst. Flugarzt Dr. Neuer hat später ausrichten lassen, dass er selbst gar nicht mehr viel machen hat müssen.
Laura (11) hat Ihren Kopf nach hinten gehalten, damit die Atemwege frei sind, ihre Zwillingsschwester Jana hat Ihre Füße hochgehalten.
Ich hab erst im Spital von meiner Frau erfahren, dass die drei mich wieder zurück ins Leben gebracht haben.
Ihnen sind keinerlei bleibende Schäden entstanden?
Das verwundert selbst die Ärzte, die zuerst befürchtet hatten, dass ich vielleicht ein Pflegefall werde. Auch dass ich mich so schnell erholt habe, grenzt für sie fast an ein Wunder. Die Betreuung im KUK war übrigens sensationell. Mir wurde jetzt dort auch ein Defi implantiert.
Wie war das Wiedersehen mit den Enkeln?
Sehr emotional. Ich wusste erst auch gar nicht so recht, was ich sagen und wie ich ihnen am besten danken soll.
Interview: Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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