„Krone“-Interview

Kansas: „Wir haben ein altes Auto neu lackiert“

Musik
15.07.2020 06:00

Drummer Phil Ehart ist Kansas-Gründungsmitglied, Drummer und Band-Manager. Er hat alle Höhen und Tiefen erlebt und lässt sich auch vom Corona-Virus nicht unterkriegen. Auch wenn keine Konzerte möglich sind, veröffentlichen die Kult-Prog-Rocker mit „The Absence Of Presence“ nun ihr 16. Album. Im ausführlichen Interview erklärt uns der 70-Jährige, welche Metamorphosen die Band über die Jahre durchlaufen hat, warum man sich gerne mit europäischen Fußballteams vergleicht und wieso das Kollektiv größer als das Individuum ist.

(Bild: kmm)

„Dust In The Wind“ und „Carry On Wayword Son“ waren die zwei größten Welthits, die Kansas in den glorreichen 70er-Jahren geschrieben haben. Dank „Guitar Hero“, „Supernatural“ und Co. wurde die Band durch ebendiese Songs auch einer jüngeren Generation zugänglich, weswegen die Popularität des Prog-Rock-Kollektivs ungebrochen ist. Kansas haben sich aber auch immer mehr als Kollektiv denn als Band mit herausragenden Einzelkünstlern gesehen, was Gründungsmitglied, Drummer und Band-Manager Phil Ehart auch als elementaren Teil des langjährigen Erfolgs sieht. Kansas waren eben nie eine Band, die aufgrund eines Sänger- oder Gitarristenwechsels völlig auseinanderbrach, sondern neue Inspirationen und Stärken aus den Veränderungen gezogen hat.

„The Absence Of Presence“ ist das mittlerweile 16. Studioalbum in etwas mehr als 50 Jahren Bandkarriere und gleichermaßen der Beweis, dass frische Besen sehr wohl gut kehren. Das Songwriting-Gespann Zak Rizvi und Tom Brislin ist erst wenige Jahre Bestandteil der Band, würzt die Kansas-Grundzutaten Violine und ausufernde Kompositionen mit einem frischen Zugang, der gleichermaßen zeitgemäß wie zeitlos ist. So erklingen die US-Heroen opulent und dissonant, sperrig und eingängig, frisch und auch Nostalgie-behaftet. Kansas anno 2020 pendeln irgendwo zwischen mathematischen Griffbrettsalven und romantischer Melancholie. Ein Festschmaus für Genre-Freunde.

„Krone“: Phil, selbst eine Rock-Legende wie Kansas kann dem Corona-Virus nicht entfleuchen. Wie geht es euch und wie verbringt ihr eure Zeit?
Phil Ehart:
 Das ist wirklich tragisch. Die Pandemie hat mittlerweile die ganze Welt erfasst und viele Menschen sind daran gestorben. Wir waren im März noch in Kalifornien, aber da wurde alles zugemacht. Dann waren wir in Washington und in Oregon und so ging es weiter. Wir mussten ungefähr 90 Konzerte vorerst auf 2021 verschieben. Wir sitzen jetzt schon seit vier Monaten herum und das wird sich den Rest des Jahres nicht ändern. Hoffentlich können wir nächstes Jahr wieder arbeiten, aber das Wichtigste ist, dass wir alle gesund sind. Bei Kansas ist keiner erkrankt, auch keine Familien oder Freunde von uns - da müssen wir auf Holz klopfen.

Wird es eure Band auf Dauer auch finanziell in Bedrängnis bringen oder könnt ihr dieses Jahr gut überbrücken?
Gute Frage. Wirtschaftlich ist es natürlich eine Katastrophe, denn wir können nicht auftreten und touren und da kommt heute das Geld herein. Für die Fans heißt es, dass sie uns nicht sehen können und auch persönlich muss man die Situation auch erst einmal verkraften. Es ist schon klar, dass das jetzt nicht noch zehn Jahre so weitergehen kann, aber solang der Silberstreif am Horizont ist und man sich ausrechnen kann, wieder auftreten zu können, ist alles zu überstehen. Wir bleiben einfach positiv und rechnen damit, dass es möglichst bald wieder losgeht. Wir können unseren Jobs nicht nachgehen und das haben wir in gut 50 Jahren noch nie so erlebt.

Dafür gibt es jetzt euer 16. Studioalbum „The Absence Of Presence“ zu hören, für das man sich ohnehin Zeit nehmen sollte. Dieses Album habt ihr gleich mehrmals nach hinten verschoben. Lag das nur an der Pandemie?
Nein, das Album sollte eigentlich sogar schon vor Corona erscheinen, schließlich wollten wir damit auch auf Tour gehen. Jetzt ist es raus und wir müssen die Zeit aussitzen, das ist schade, aber nicht zu ändern. Dafür haben wir Zeit für mehr Interviews und Promotion. (lacht) Die Veröffentlichung musste verschoben werden, weil eine Fabrik, die das Vinyl herstellt, aufgrund von Corona temporär zusperren musste. Das war natürlich nicht angenehm, aber nun ist alles auf Schiene.

Ist jemand wie du nach fünf Dekaden bei Kansas eigentlich noch nervös, wenn ein neues Album auf den Markt kommt oder berührt dich das nicht mehr im Geringsten?
(lacht) Ich bin eher aufgeregt, als nervös. Wir haben viel Arbeit reingesteckt und natürlich willst du, dass das Album gut ankommt. Die meisten Alben der letzten fünf Dekaden wurden gut angenommen, aber hie und da gibt es welche, die einfach nicht einschlagen. Daran gewöhnt man sich nie so wirklich. Den Großteil unserer Karriere gab es aber kein Internet und wir wurden nie direkt damit konfrontiert, was die Leute über unser Material denken. Heute weißt du sofort, wie die Stimmung ist, aber das ist auch gut so. Wir sind jedenfalls sehr zufrieden damit und sehen der Veröffentlichung positiv gegenüber. Ich bin etwas aufgeregt, aber wenn es nicht gut klappen sollte, dann machen wir trotzdem weiter.

Muss man nach so vielen Alben und Songs eigentlich umso härter arbeiten, weil eben schon so viel geschrieben, gemacht und eingespielt wurde?
Wir haben viel neues Blut in der Band. Zak Rizvi und Tom Brislin sind seit vier bzw. zwei Jahren an Bord und unsere Haupt-Songwriter. Auch Sänger Ronnie Platt ist erst seit 2014 bei uns dabei. Mit frischem Blut hast du auch frische Ideen. In der Originalbesetzung hatten wir in den 80er-Jahren das Problem, dass uns die Ideen ausgegangen sind. Wir haben gut zwölf Jahre lang nur Alben veröffentlicht und irgendwann war der Tank leer. Wir haben die Mitglieder verändert und uns fortbewegt und genau das gleiche haben wir in den letzten Jahren gemacht. Die Jungs sind hervorragend und wir sind eine tolle Band, die schon Hunderte Shows zusammengespielt hat. Das letzte Album ist auch schon wieder vier Jahre her und du musst dir vorstellen, dass davor ganze 16 Jahre vergangen sind, als wir 2000 „Somewhere To Elsewhere“ veröffentlichten. Wir waren uns auch nicht sicher, ob wir nach der langen Zeit nach Kansas klingen würden, aber es ist passiert. Das ist auch beim neuen Werk wieder dasselbe und so lange man unsere Identität heraushört, werden alle zufrieden sein.

Neue Mitglieder bringen neue Farben ins Spiel, aber was sind nun die wichtigsten Zutaten zwischen all den verschiedenen Line-Ups, die Kansas immer nach Kansas klingen lassen?
Es ist eindeutig die Violine. Wie viele erfolgreiche Bands, die es schon so lange gibt und die so große Hits hatten wie wir, hatten eine Violine? Ich kann mich nicht an eine einzige erinnern. Dieses Instrument ist unser Markenzeichen. Ein Song wie „Dust In The Wind“ hätte vielleicht auch jede andere Band schreiben können, aber die Geige im Mittelteil macht ihn einzigartig. David Ragsdale ist jetzt auch schon knapp 30 Jahre an Bord, er ist unser zweiter Geiger und hat die Tradition der frühen Tage perfekt weitergeführt. So sehe ich das jedenfalls, vielleicht meinen die Leute, es liegt an den Riffs oder den Texten. Aber auch andere Bands haben tolle Sänger, Riffs und Texte - aber eben keine Geige. Es gibt keine Geige auf „Carry On Wayword Son“, aber auf vielen anderen großen Songs.

Den Albumtitel „The Absence Of Presence“ hast du im Kopf gehabt. Wie ist er entstanden bzw. was rauschte dir da durch den Schädel, als es soweit war?
(lacht) Das passiere schon vor Jahren, da war die Pandemie noch nicht einmal eine Hirngeburt. Die Idee kam mir bei den vielen Touren auf den Flughäfen. Da können Hunderte Leute neben dir sein, du bist umzingelt von Menschen, aber keiner ist wirklich da. Jeder hängt an seinem Smartphone, auf seinem Laptop oder konzentriert sich auf sein iPad. Niemand spricht mit dem anderen von Angesicht zu Angesicht. Man ist physisch da, aber nicht psychisch und da kam mir der Titel in den Sinn. Du siehst die Hüllen, aber der Geist ist weg - und das ist mir schon vor 20 Jahren aufgefallen, bevor es überhaupt Smartphones gab.

Ist das auch das Narrativ, das die Songs auf dem Album verbindet? Diese geistige Abwesenheit in Zeiten der überbordenden Technologie?
Nein, es gibt kein wirkliches Konzept bei dem Album. Der Titel war einfach da und hat dann Tom Brislin dazu animiert, den Text für den Titelsong zu schreiben, aber damit hat es sich auch schon wieder. Es gibt keinen roten Faden, der sich daran orientiert, die Songs stehen alle für sich selbst. Du darfst mich auch gar nicht fragen, was in den Texten steckt, denn ich habe sie nicht geschrieben und mir sind sie oft selbst ein Rätsel. (lacht) Hast du das Cover-Artwork gesehen? Frag mich bitte auch nicht, was es damit auf sich hat. Es sieht wirklich grandios aus. Die Künstlerin hatte nur den Albumtitel und schickte uns den Entwurf zurück, hervorragende Arbeit.

Die Songs sind wieder etwas länger als auf den letzten Alben und trotz der Geige und den typischen Kansas-Trademarks klingt das Album modern und zeitgemäß. War es das Ziel, die Stärken der Vergangenheit mit den Möglichkeiten der Gegenwart zu verbinden?
Wenn du zwei Originalmitglieder hast, einen, der seit 1985 dabei ist und einen, der seit 1991 dabei ist, dann wirst du die Vergangenheit nie ganz ausklammern können. Zak und Tom haben als Songwriter und Fans der alten Kansas einfach die perfekte Brücke in die Gegenwart geschlagen. Am Ende hat sich alles wunderbar zusammengefügt, auch wenn mehrere Generationen Musiker in der Band spielen. Es ist so, als ob wir ein altes Auto neu lackiert hätten und sehr stolz auf das Ergebnis. Der Sound ist sehr aktuell und zeitgemäß und das sollte auch so sein.

Sind Gitarrist Rich Willams und du als Originalmitglieder der Band die Korrektive, wenn die Songs schreibenden Jungspunde vielleicht zu sehr aus der Kansas-Spur ausscheren?
Das müssen wir sein, denn wir haben alle Phasen von Kansas miterlebt und mitgeprägt. Ich kriege die Songideen als erster, schicke sie weiter zu Rich. Wir reden dann und diskutieren, was wir davon halten, geben unseren Senf dazu und dann gehen die Ideen wieder zu Zak und Tom zurück. Nur sehr selten fallen da böse Worte, weil es einfach nicht notwendig ist. Natürlich kann es passieren, dass sie mal zu modern oder zu sehr entfernt vom Grundgedanken der Band klingen, aber das ist wirklich eine sehr seltene Ausnahme. Es gab einen Song, wo wir die Texte neu geschrieben und die Verse verschoben haben, aber das passiert wirklich kaum. Wir müssen da auch nicht selbst eingreifen, sondern sagen ihnen, was wir uns vorstellen, sodass sie die Dinge selbst ändern können. Es funktioniert wirklich gut. Wir sind quasi der Kansas-Filter. Du musst mit deinen Ideen bei uns durch, aber wenn du das geschafft hast, dann ist alles perfekt.

Ein Song wie „Never“ klingt richtiggehend romantisch, was mich sehr überrascht hat. Ich muss zugeben, diese Seite hätte ich euch gar nicht so zugetraut.
(lacht) „Never“ hat viele Gesichter. Der Song geht von romantisch zu nostalgisch - auch inhaltlich. Viele unserer Fans sind in ihren 40ern, 50ern oder 60ern, schauen zurück und überlegen, wie ihr Leben verlaufen wäre, hätten sie diese oder jene Entscheidung anders getroffen. Es geht darum, in sich hineinzuhören und sich zu vergegenwärtigen, was im Leben alles so geschah.

Bist du auch ein hoffnungsloser Nostalgiker oder versuchst du, Geschehenes anzunehmen und Gedankenspiele zu vermeiden?
(lacht) Ich glaube nicht, dass ich nostalgisch bin. Ich bin seit mittlerweile 32 Jahren nicht nur Drummer, sondern auch Manager von Kansas. Ich wollte immer, dass die Band nach vorne schaut und weitergeht. Man kann natürlich in der Vergangenheit leben und dabei vergessen, wer man heute ist, aber das gilt es tunlichst zu vermeiden. Wir vergegenwärtigen uns immer, wer wir sind und woher wir kommen, aber die Richtung ist klar - es geht nach vorne. Wir leben im Jahr 2020 und nicht in den 80ern. Da waren wir, es war schön, aber es ist auch vorbei. Wir haben noch immer die DNA der alten Kansas, aber eben vermischt mit der Gegenwart. Du willst als 60-Jähriger ja auch nicht mehr die gleichen Klamotten tragen wie mit 20. Das wäre doch mehr als sonderbar. So ist es auch mit der Musik. Wenn du die Vergangenheit aber ganz ignorierst, wirst du Probleme mit der Zukunft haben. Wir wissen, woher wir kommen, aber wir hängen dort nicht fest. Dadurch, dass unsere Songs in TV-Serien wie „Supernatural“ gespielt werden, haben wir auch viele junge Fans. „The Absence Of Presence“ ist ein Albumtitel, der sich auf die Gegenwart bezieht. Das ist keine sentimentale Rückschau auf früher.

Ist es als Manager der Band manchmal schwierig, den wirtschaftlichen Gedanken vom kreativen zu trennen, wenn sie sich in die Quere kommen? Wie entscheidest du in solchen Situationen?
Ich bin in erster Linie der Schlagzeuger, das ist ganz klar. Man muss sich eben manchmal den Hut des Managers aufsetzen und dann wieder schnell der Drummer sein. Das ist eine Rolle, an die man sich gewöhnt. Ich würde diesen Manager-Job niemals weiterempfehlen. Das sollte eigentlich kein Bandmitglied machen, aber aus unterschiedlichen Umständen fiel mir diese Aufgabe vor mehr als drei Jahrzehnten in den Schoß und für mich war das okay. Es ist auch ein toller Vertrauensbeweis der anderen Jungs, dass sie mir das eben zutrauten. Die Musik muss aber immer an erster Stelle stehen, das ist indiskutabel. Wenn die Musik nicht gut ist, dann brauchst du über die Finanzen gar nicht erst reden. Das passiert dann von selbst, wenn die Qualität gut ist. Wir versuchen einfach möglichst die beste Band mit der besten Musik zu sein und lassen das Finanzielle dazu „passieren“. Vielleicht machen das andere anders, aber so mache ich hier das Management. Das Produkt ist alles.

Du hast eingangs die zwei größten Kansas-Hits „Dust In The Wind“ und „Carry On Wayword Son“ angesprochen. Sind diese zwei Megasongs manchmal auch etwas mehr Fluch als Segen? Weil man sich überhaupt nie davon befreien kann und schon gar kein Konzert geben kann, ohne sie zu spielen?
Das ist das schönste Problem, das du als Band überhaupt haben kannst. Wir haben zwei Songs, die sind weltweit so gigantisch sind, dass wir immer mit ihnen in Kontext gesetzt werden. Weißt du, wie viele Künstler alles dafür geben würde, zwei solche Erfolgssongs zu haben? Natürlich haben andere Künstler großartige Songs, aber wir hatten hier auch das Glück, dass sie so durch die Decke gegangen und mittlerweile zeitlose Klassiker geworden sind. Kerry Livgren und Steve Walsh, die damals dafür verantwortlich waren, sind zwar lange nicht mehr in der Band, aber immer noch gute Freunde. Die Songs waren jedenfalls nie ein Fluch. Sobald du einen der zwei Songs zu spielen beginnst, dreht das Publikum komplett durch - und zwar überall auf der Welt. Mehr Glück könnten wir gar nicht haben.

Nach 16 Alben ist das Einteilen und Aussuchen der Songs für eine Live-Setlist sicher auch die absolute Hölle. Vor allem kann man sich mit den neuen Songs, die für einen so frisch sind, kaum übermäßig ausdehnen, weil das Publikum immer die Klassiker will.
Das ist immer schwierig. Solange du nicht erst ein Album hast, hast du dein Leben lang immer dieses Problem. Die Leute haben unterschiedliche Geschmäcker, jeder hat seine Favoriten. Bei den neuen Songs musst du den Leuten quasi den Löffel geben, weil viele Leute die Songs noch gar nicht oder sehr selten hörten. Viele haben auch das Album noch nicht. Du kannst niemals sieben neue Songs spielen, denn dann rennen alle aufs Klo oder holen sich ein Bier. Du musst vorsichtig, klug und selbstsicher sein, dass du das richtig aufteilst. Sei vor allem nicht so von dir selbst überzeugt, dass du glaubst, die Leute fressen dir ohnehin aus der Hand - egal, was du machst. Ein paar neue Songs gehen am Anfang oder in der Mitte des Songs immer, aber die Mischung macht’s. Es geht immer darum zu verhindern, dass die Leute aufs Klo laufen, wenn du deine Songs spielst. Ich kann mich noch gut erinnern, als Genesis unter der Schirmherrschaft von Peter Gabriel auf Tour eher überraschend das ganze - damals neue - Album „Selling England By The Pound“ durchspielten. Für mich als Fan war das natürlich cool, aber das gilt nicht für die Mehrheit bei einem Konzert. Man begibt sich da immer auf dünnes Eis, denn ich möchte als Fan auch kein komplettes neues Album hören. Niemand will das. Wir haben „Point Of Know Return“ auch schon durchgespielt, aber das ist ein Klassiker. Dort sind Songs wie „Dust In The Wind“ drauf und dann kann man sich das erlauben. Aber nicht mit etwas Neuem, das muss einfach jeder Band klar sein.

In einem Interview hast du mal gesagt, dass du keinen Grund findest, mit der Musik aufzuhören. Ist das nicht das Beste, was einem Musiker mit Herzblut und Leidenschaft in seinem Leben passieren kann?
Absolut. Ich habe es nie verstanden, warum jemand mit einem bestimmten Alter plötzlich aufhören möchte. Warum? Stell dir vor, du hast einen Klempner in deinem Haus, der deine kaputte Toilette repariert und du fragst ihn, warum er nach 30 Jahren nicht schon in Pension ist. Vielleicht mag er seinen Job. Das gilt für alle Sparten. Piloten, Schauspieler, Journalisten oder Musiker - wenn es dir Spaß macht, dann mach es einfach. Und wenn du Kansas nicht sehen willst, dann komm einfach nicht und bleib daheim. Der einzige Grund aufzuhören wäre, wenn ich merken würde, dass wir extrem armselig und furchtbar schlecht spielen. Das ist aber zum Glück nicht der Fall, also muss ich auch nicht ans Aufhören denken. Bei Kansas ging es nie um einen bestimmten Frontmann. Es ging nie darum, wer die Person im Rampenlicht ist - wir sind eine Band. Das steht schon auf unserem ersten Album von 1974 unmissverständlich so da. Das große Ganze ist stärker als jede einzelne Person. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem wir uns verabschieden, umarmen und es sein lassen, aber er ist noch weit entfernt. Wie ist das bei euch in Europa mit den Fußballteams? Die haben ja auch Tradition, wechseln ihre Spieler und machen immer weiter oder? So ist das auch bei uns mit Kansas. Solange wir gut sind, machen wir einfach weiter.

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