Rekord-Hochwasser

China: 140 Tote und Vermisste bei Überschwemmungen

Ausland
13.07.2020 14:22

In China sind am Wochenende bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen mehr als 140 Menschen ums Leben gekommen oder vermisst gemeldet worden. Betroffen sind vor allem Städte und Gemeinden entlang des Jangtse-Flusses, darunter auch die Millionenmetropole Wuhan.

(Bild: AFP/STR)

Mehr als 30 Flüsse im Zentrum und Osten Chinas führen inzwischen Rekord-Hochwasser mit sich, für mehr als 430 weitere Flüsse gelten Warnungen, wie das Ministerium für Wasserwirtschaft am Montag mitteilte.

Seit Ende Juni praktisch Dauerregen
Heftiger Regen und Überschwemmungen begleiten jeden Sommer die Menschen in den betroffenen Regionen - vor allem im dicht besiedelten Jangtse-Becken. Seit Ende Juni regnet es aber praktisch ununterbrochen, und in der vergangenen Woche wurde der Regen so heftig, dass die Behörden ihre Warnstufen weiter erhöhten. Mehr als 28.000 Häuser sind demnach bereits zerstört und fast 38 Millionen Menschen betroffen.

(Bild: Long Linzhi/Xinhua via AP)

Aufnahmen im Staatsfernsehen zeigten am Wochenende zahlreiche überflutete Gemeinden und Städte. In einigen Gegenden reichte das Wasser bis zu den Dächern, in anderen wurden Häuser von Erdrutschen mitgerissen, die sich von den Hügeln lösten.

Jangtse mit dritthöchstem Pegel der Geschichte
Besonders betroffen sind die Metropole Chongqing im Südwesten Chinas, die Provinzen Anhui, Zhejiang und Jiangsu im Osten sowie die Provinzen Jiangxi, Hunan und Hubei mit der Hauptstadt Wuhan im Landesinneren. Im rund elf Millionen Einwohner zählenden Wuhan, dem Ausgangspunkt der Covid-19-Pandemie, erreichte der Jangtse den dritthöchsten Pegel in seiner Geschichte - und dürfte in dieser Woche weiter anschwellen.

(Bild: AFP/STR)

Angesichts der dramatischen Lage rief Staatspräsident Xi Jinping die örtlichen Behörden auf, alle Kräfte zur Rettung gestrandeter Menschen und einem Ausbau des Hochwasserschutzes zu mobilisieren.

Bau von Staudämmen verschärft das Problem
Seit Jahrzehnten verschärft sich das Problem jedoch durch den Bau von Staudämmen und Schutzdeichen. Umweltschützer warnen zudem, dass die zunehmende Gletscherschmelze im Himalaya aufgrund der Erderwärmung zu weiteren Verheerungen führen dürfte.

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