Die Verbreitung des Coronavirus in Schulen wurde offenbar überschätzt. Das hat eine aktuelle Untersuchung der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden im deutschen Bundesland Sachsen gezeigt. Demnach wurden im Zuge einer Studie bei 2000 Schülern und Lehrern nur sehr wenige Personen mit SARS-CoV-2-Antikörpern gefunden.
In der Untersuchung bei rund 1500 Schülern und 500 Lehrern an weiterführenden Schulen habe man nur bei zwölf Antikörper festgestellt, sagte Professor Reinhard Berner von der Uniklinik Dresden. Dabei sei auch an Schulen in Sachsen - das Bundesland hatte als erstes nach dem Lockdown wieder mit dem Schulunterricht begonnen - mit Corona-Ausbrüchen zwischen Mai und Juli getestet worden.
Die ersten Ergebnisse der Studie zeigten keine Hinweise, dass Kinder oder Jugendliche das Virus besonders schnell verbreiteten: „Kinder sind vielleicht sogar Bremsklötze bei der Infektion“, sagte Berner.
Keine explosionsartige Ausbreitung an Schulen
Berner sagte weiters, die Zwischenergebnisse der Studie gäben wichtige Hinweise auch für andere Bundesländer. Man könne daraus ableiten, dass es in einer Region mit geringen Infektionszahlen keine explosionsartige Ausbreitung in Schulen gebe.
Der Wissenschaftler vermutet, dass Kinder und Jugendliche beim Husten weniger Tröpfchen ausstoßen. Zudem seien Menschen mit mildem Krankheitsverlauf offenbar weniger ansteckend. Dies ist bei Kindern häufig der Fall.
Nur 1,3 Prozent der Blutspender haben Antikörper gebildet
Auch das deutsche Robert-Koch-Institut stellte geringe Infektionsraten in einer Untersuchung unter 12.000 Blutspendern fest. Nur etwa 1,3 Prozent hätten Antikörper gebildet. Damit deutet sich aber auch an, dass sich keine hohe Immunität in Deutschland in den vergangenen Monaten ausgebildet hat.
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