Heute Prozess in Graz

Grazer stach 19-mal auf wildfremde Frau ein

Steiermark
14.07.2020 06:00
Am Dienstag stand die Welt für Kerstin W.s Familie noch einmal still. Jener psychisch Kranke, der die zweifache Mutter im Februar in Graz auf offener Straße brutal erstochen hatte, stand vor einem Geschworenengericht.

„Warum musste sie sterben?“ Diese Frage stellen sich Familie und Freunde der zweifachen und stets so fröhlichen Mama Kerstin W. auch heute noch. Am 4. Februar dieses Jahres wollte die Zahnarztassistentin an der St.-Peter-Hauptstraße die Kreuzung queren, wartete an der Ampel.

Plötzlich attackierte sie ein wildfremder Mann, stach mit einem Messer 19-mal auf sie ein. Ein Polizeischüler und ein Medizinstudent kamen ihr zu Hilfe, doch es war zu spät: Wenige Tage nach dem Angriff starb Kerstin W. im Krankenhaus in Graz.

Vor diesem Geschäft in der St.-Peter-Hauptstraße in Graz geschah die Bluttat. (Bild: Christian Jauschowetz)
Vor diesem Geschäft in der St.-Peter-Hauptstraße in Graz geschah die Bluttat.

Wunden reißen wieder auf
Die Familie, der eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegenschlug, habe zwar im Alltag ankommen müssen, die Geschichte komme aber immer wieder hoch, heißt es aus deren Kreisen zur „Krone“. Vor allem am heutigen Dienstag werden die Wunden neu aufgerissen. Denn dann steht jener 28-Jährige vor dem Geschworenengericht, der für die Bluttat verantwortlich sein soll.

Verfolgungswahn und Drang, anderen weh zu tun
Es handelt sich um einen 28-jährigen Grazer, der seit Jahren psychisch krank ist. Daher hat die Staatsanwaltschaft Graz auch keine Strafe, sondern einen Antrag auf eine Einweisung für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Außerdem sei zu befürchten, dass er aufgrund seines Zustand für weitere Schreckenstaten geeignet sei.

Das Grazer Straflandesgericht (Bild: Juergen Radspieler)
Das Grazer Straflandesgericht

Laut Gutachten leidet er unter einer schizophrenen Erkrankung mit Verfolgungswahn und dem Bedürfnis, sich oder anderen Menschen etwas Schlimmes antun zu müssen. Dagegen verabreichte Medikamente setzte er von sich aus ab.

Zur Bluttat kam es übrigens nur einen Tag, nachdem er aus der Psychiatrie entlassen worden war ...

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