Mit seinem neuen, am technischen Unterbau von Google Chrome basierenden Edge-Browser hofft Microsoft, nach jahrelanger Schwäche endlich Marktanteile am Browser-Markt zu gewinnen. Der Konzern hat es eilig: Microsoft begleitet den neuen Browser mit einer Werbeoffensive, die viele Nutzer als penetrant empfinden.
Schon die automatische Installation mit nicht unterbrechbarer Werbepräsentation sorgte für Unmut unter Windows-Nutzern. Doch Microsoft hat noch andere Maßnahmen gesetzt, um die Werbetrommel für Edge zu rühren. Und auch die empfinden manche User als zu invasiv.
Wer Firefox oder Chrome sucht, findet Edge
Konkret hat man die hauseigene Suchmaschine Bing zum Edge-Werbevehikel gemacht. Wer dort nach rivalisierenden Browsern wie Chrome oder Firefox sucht, erhält als erstes Suchergebnis eine Werbeannonce für Microsoft Edge. Darin bewirbt Microsoft den neuen Chromium-Unterbau, den sich der Edge-Browser mit dem Rivalen Google Chrome teilt - und bietet gleich eine Download-Schaltfläche an.
Die Kritik der Nutzer, die eigentlich Firefox oder Chrome installieren wollten: Eigentlich brauche Microsoft ja gar nicht für den neuen Browser werben, wenn dieser ohnedies automatisch per Windows-Update aufgespielt werde, der Nutzer also ohnehin keine Wahl habe, ihn zu installieren. Manch einer nennt Microsofts Werbeoffensive daher glatt „Belästigung“.
Daten aus Konkurrenz-Browsern angezapft
Kritik hagelte es auch daran, dass der neue Microsoft Edge bei der Installation offenbar Daten aus Konkurrenz-Browsern ausliest, ohne vorher die Zustimmung der Nutzer einzuholen. Der Import von Browserdaten ist zwar bei der Installation eines neuen Browsers nichts Ungewöhnliches, normalerweise fragt der Browser aber vorher, ob er die Daten nutzen darf. Microsoft Edge holt sich zuerst die Daten und fragt erst hinterher nach.
Genützt hat Microsoft die Werbeoffensive für den neuen Edge-Browser bislang wenig. Laut aktuellen Zahlen des Webanalysedienstes „Netmarketshare“ hat Microsoft Edge derzeit einen Marktanteil von 6,85 Prozent am Browsermarkt. Firefox liegt mit 7,91 Prozent knapp, Google Chrome mit 68,58 Prozent vorerst uneinholbar vorn. Tatsächlich hat sogar der betagte Internet Explorer immer noch 6,14 Prozent Marktanteil - kaum weniger als der modernere Edge.
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