Jetzt ist es fix:

Briten schließen Huawei von 5G-Netzaufbau aus

Digital
14.07.2020 14:31

Großbritannien schließt den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei vom 5G-Aufbau aus. Dies kündigte am Dienstag Digitalminister Oliver Dowden an. 2027 dürfe es keine 5G-Technik von Huawei mehr in den britischen Netzen geben. Zum Jahresende trete ein Einkaufsverbot in Kraft.

Damit folgt Großbritannien den Forderungen der USA. Die Regierung von Donald Trump wirft dem Konzern eine zu große Nähe zur kommunistischen Regierung in China und Spionage vor. Huawei weist dies zurück. Eindeutige Beweise gibt es bis jetzt nicht.

(Bild: ©iaremenko - stock.adobe.com)

Vorhandene Technik muss rückgebaut werden
Dass Huawei ein Ausschluss aus dem britischen 5G-Netzaufbau droht, berichteten Londoner Polit-Insider bereits letzte Woche. Sogar ein Rückbau bereits vorhandener Huawei-Infrastruktur ist nun geplant. Davor hatte die britische Regierung noch den Plan verfolgt, Huawei unter gewissen Voraussetzungen zumindest teilweise am Netzausbau zu beteiligen.

Zum Sinneswandel haben aber nicht nur die Sanktionen der USA gegen Huawei beigetragen, durch die der chinesische Konzern unter Umständen von der Versorgung mit notwendigen Mikroprozessoren abgeschnitten wird, sondern auch Bedenken britischer Sicherheitsexperten. Die „Sunday Times“ und der „Telegraph“ berichteten, das Amt für Cybersicherheit NCSC sei angesichts der jüngsten Maßnahmen der US-Regierung zu dem Schluss gekommen, dass das Sicherheitsrisiko durch Huawei-Produkte nicht mehr kontrollierbar sei.

(Bild: AFP)

Vorrang für Samsung und NEC
In Großbritannien soll nun nach Angaben von Minister Dowden verstärkt 5G-Technik von Samsung aus Südkorea und von NEC aus Japan zum Einsatz kommen, die bis jetzt auf dem weltweiten Markt der 5G-Ausrüster nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dowden sagte, damit wolle man auch die Abhängigkeit von den beiden 5G-Technikanbietern aus der Europäischen Union, Ericsson (Schweden) und Nokia (Finnland), reduzieren.

Der Kurswechsel der britischen Regierung kommt die Mobilfunk-Provider des Landes teuer zu stehen. Da die vierte Mobilfunkgeneration 4G (LTE) und 5G technisch aufeinander aufbauen, kann vorhandene LTE-Technik von Huawei vergleichsweise einfach auf 5G aufgerüstet werden. Will man im 5G-Netz Huawei jedoch als Anbieter ausschließen, müssen auch 4G-Anlagen von Huawei im Rahmen der 5G-Aufrüstung entfernt werden, obwohl die eigentlich noch voll funktionsfähig sind. Daher wehren sich Provider etwa in Deutschland dagegen, Huawei aus dem Kreis der Wettbewerber zu verbannen.

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