Der frühere FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz Christian Strache hat am Donnerstag einmal mehr die Herausgabe des Ibiza-Videos gefordert. Das „Spiel“ um die Aufnahme, die ihm als unmittelbar Betroffenem bis heute nicht gezeigt worden sei, nehme „groteske Züge“ an, befand er in einer Pressekonferenz. Er beteuerte erneut, dass ihn die gesamte Aufzeichnung vom Vorwurf der Bestechlichkeit entlasten würde. „Glaubt mir: Ich stehe wieder“, versicherte Strache außerdem und zeigte sich für die Wien-Wahl kampfbereit.
Einige Personen hätten die Aufnahme bereits in voller Länge gesehen, gab Strache zu bedenken. Bei der publik gewordenen, „massiv gekürzten“ Version sei „höchst manipulativ“ vorgegangen worden. „Jene Passagen, nämlich die, die mich von den Vorwürfen der Korruption oder gar der Käuflichkeit entlasten, wurden konsequent herausgeschnitten.“
Strache: „Korruption mit mir nicht denkbar“
Darum fordere er noch einmal „klar und deutlich“ die Herausgabe des Videos: „Damit ich dem politischen Rufmord, der mich mundtot hätte machen sollen, entgegentreten kann.“ Er habe zigfach darauf hingewiesen, dass mit ihm Korruption „nicht denkbar“ sei.
Strache hatte an jenem Abend 2017 auf der spanischen Mittelmeerinsel mit einer mutmaßlichen russischen Oligarchin über Großspenden gesprochen. Er stellte ihr dabei unter anderem in Aussicht, Staatsaufträge zu erhalten. Auch die Übernahme der Kronen Zeitung wurde diskutiert, unliebsame Journalisten wollte man dabei loswerden.
In Ibiza habe er über Gerüchte gesprochen, die er über andere Parteien gehört habe und die sich nun bestätigen würden, bekräftigte Strache am Donnerstag. Dinge, die ihm in den Mund gelegt worden seien, würden etwa bei der ÖVP stattfinden. So habe es etwa von Wirecard-Managern Spenden an die ÖVP und auch die NEOS gegeben, verwies er etwa auf den - bereits bekannten - Umstand, dass Ex-Wirecard-Chef Markus Braun die ÖVP im Wahlkampf 2017 unterstützt hat.
Unterschriften sammeln hat begonnen
„Glaubt mir: Ich stehe wieder“, übte sich der Ex-Vizekanzler in Zuversicht. Der Kampf gehe über die volle Distanz, die nächste Runde werde am 11. Oktober - dem Tag der Wien-Wahl - abgeschlossen sein. Der frühere FPÖ-Politiker tritt mit dem Team HC Strache an, das bereits im Wiener Gemeinderat vertreten ist. Denn Ende 2019 spalteten sich drei Mandatare von der FPÖ ab, um einen neuen Klub (DAÖ) zu gründen. Derzeit sammelt die Liste Unterschriften für ein Antreten. Dies muss die Partei tun, da sie 2015 noch nicht am Stimmzettel stand.
Fan-Artikel in Webshop erhältlich
Wie die Kandidatenlisten aussehen werden, ist noch offen, wie Strache am Donnerstag betonte. Man könne aber davon ausgehen, dass die drei aktuellen Gemeinderäte des Teams - Karl Baron, Dietmar Kops und Klaus Handler - eine wichtige Rolle einnehmen würden. Christian Höbart, der Generalsekretär der Strache-Partei, präsentierte auch neue, auf den Wiener Wahlkampf zugeschnittene Logos sowie einen Webshop. Dort können Fans diverse gebrandete Artikel wie T-Shirts, Tassen oder auch Gesichtsmasken käuflich erwerben. Auch Sporttaschen sind zu haben.
Inhaltlich setzt man auf Themen wie Integration oder Verkehr. Team-Chef Strache plädierte unter anderem für die Einführung eines kostenlosen Parkpickerls, wobei Wien in drei verschiedene Zonen aufgeteilt werden soll.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.