Ernst August von Hannover gegen die Polizei! Die Skandalnacht von Grünau zieht weite (Adels-)Kreise. Vor dem Notruf dürfte der Prinz noch von seinem Hausarzt behandelt worden sein. Zurückgezogen lebt er alleine in Oberösterreich, wirkt beim „Krone“-Lokalaugenschein abgemagert und vom Leben gezeichnet.
„Prinz von Hannover hier. Können Sie zu mir ins Jagdhaus nach Grünau im Almtal kommen? Ich habe eine Geschichte für Sie“, so meldete sich der Welfenprinz am Mittwochvormittag gegen 10 Uhr selbst in der OÖ-Redaktion der „Krone“. Mittlerweile sorgt der Bericht für weltweite Aufregung. Was war passiert?
In der Nacht auf Mittwoch kam es in dem Anwesen des „Skandalprinzen“ zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit der Polizei. Über den Tathergang gibt es zwei völlig unterschiedliche Sichtweisen. Fix ist: Die restliche Nacht musste Ernst August in der Psychiatrie im Klinikum Vöcklabruck verbringen.
Nach seiner Entlassung fühlte er sich schlecht behandelt und sieht sich als Opfer der Geschichte. Er habe Angst, dass die Polizei alles unter den Tisch kehren möchte, erklärte Ernst August seine Version.
„Werde Frau Doktor wegen Freiheitsberaubung anzeigen“
Vor allem die Behandlung durch die Psychologin im Krankenhaus erboste den Adeligen: „Sie wollte mich spritzen. Ich habe ihr meine Wunden gezeigt und diese dokumentieren lassen. Aber das werden die Leute wahrscheinlich wegwerfen. Die behandelnde Frau Doktor werd ich wegen Freiheitsberaubung anzeigen.“ Seine Empörung war so groß, dass er später laut seinen Angaben sogar das Büro des oberösterreichischen Landeshauptmanns kontaktiert habe.
Auch beim Gespräch mit der „Krone“ wirkte der 66-Jährige aufgebracht. Ernst August, der sich in den vergangenen Jahren immer mehr zurückzog und Medien scheute, wirkte freundlich. Alleine lebt er nun im ersten Stock seines Jagdhauses, unten seine Bediensteten. Nur wenn er Besuch bekommt, zieht es ihn ins Schloss. Ein Laster hat er mit dem Rauchen, qualmte beim Fototermin durchgehend. Erst 2019 wurde bei ihm ein bösartiger Tumor im Hals erkannt, dieser wurde allerdings entfernt. Am Abend vor der Skandalnacht war sein Hausarzt bei ihm.
Am Donnerstag war der Prinz nicht zu erreichen, Bedienstete sprachen am frühen Nachmittag davon, ihn noch gar nicht gesehen zu haben ...
Philipp Zimmermann, Kronen Zeitung
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